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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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ven Ausgestaltung des Krankheitsmanagements bei langfristigen Erkrankungen.<br />

<strong>Pflege</strong> und Adhärenz gehören zusammen<br />

Herr K. ist e<strong>in</strong>er <strong>Pflege</strong>nden begegnet, welche geme<strong>in</strong>sam mit ihm e<strong>in</strong>e Intervention<br />

zur Steigerung <strong>der</strong> Adhärenz durchgeführt hat. Im Rahmen <strong>der</strong> Intervention<br />

wurden fünf Gespräche während <strong>der</strong> Behandlung und drei Gespräche<br />

nach <strong>der</strong> Entlassung im häuslichen Umfeld zwischen Herrn K. und <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nden<br />

geführt. Im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Adhärenz Therapie berücksichtigte die <strong>Pflege</strong>nde<br />

e<strong>in</strong>e ausführliche Informationssammlung zum Krankheitsmanagement.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>es Evaluationsgespräches auf die Zeit se<strong>in</strong>er Krankheit, ist<br />

Herrn K. deutlich geworden, dass die notwendige dauerhafte Medikamentene<strong>in</strong>nahme<br />

gerade beim Insul<strong>in</strong> ihn häufig überfor<strong>der</strong>t. Ihm ist auch klar geworden,<br />

dass nur er se<strong>in</strong>e Krankheit managen kann und dass er zuviel Verantwortung<br />

für se<strong>in</strong> eigenes Leben an die Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen übertragen<br />

hatte.<br />

Bei e<strong>in</strong>er genaueren Analyse se<strong>in</strong>er Probleme mit <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nden wurde Herrn<br />

K. deutlich, dass er für se<strong>in</strong>en Diabetes und se<strong>in</strong>er Depression viele Hilfsmittel<br />

wie Insul<strong>in</strong>, Messgerät, Tabletten usw. benötigt und gerade wenn er unter<br />

Zeitnot ist o<strong>der</strong> schnell das Haus verlässt, den Umgang mit diesen Utensilien<br />

nicht beherrscht.<br />

Die <strong>Pflege</strong>nde erarbeite mit Herrn K. geme<strong>in</strong>sam Möglichkeiten, Abläufe und<br />

Handlungen zu optimieren. Als Hilfsmittel hatte sie Herrn K. empfohlen, sich<br />

bis zum nächsten Austausch e<strong>in</strong>e Tasche zu besorgen die ihm gefällt und <strong>in</strong><br />

welche er wichtige Utensilien für den Umgang mit se<strong>in</strong>en Erkrankungen verstauen<br />

kann.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Hausbesuche konnten die entwickelten Strategien verfe<strong>in</strong>ert<br />

werden. Im Abschlussgespräch wurde Herrn K. deutlich, dass vor er vor allem<br />

von <strong>der</strong> Erkenntnis profitiert habe, dass er e<strong>in</strong>e aktivere Rolle e<strong>in</strong>nehmen<br />

muss.<br />

Was bedeutet das für die <strong>Pflege</strong> <strong>in</strong> <strong>psychiatrischen</strong> Sett<strong>in</strong>gs?<br />

Für die <strong>Pflege</strong> bedeutet dies: E<strong>in</strong>e <strong>Pflege</strong>diagnose „Non-Compliance“ kann es<br />

nicht geben. Stattdessen ist als <strong>Pflege</strong>diagnose „<strong>in</strong>effektives Krankheitsmana-<br />

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