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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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lange geme<strong>in</strong>same Berufserfahrung und gleiche Prioritätensetzung, <strong>in</strong> angespannten<br />

Situationen als för<strong>der</strong>lich und belastungsreduzierend erweisen.<br />

H<strong>in</strong>gegen führen fehlende Vorgaben und mangelndes Teamwork zu zusätzlichen<br />

Belastungen (1). Auch die Berufserfahrung bee<strong>in</strong>flusst das Erleben <strong>der</strong><br />

Rationierungsentscheidung. Wobei hier zwei unterschiedliche Strategien gewählt<br />

werden. So wurden <strong>in</strong>tuitive Entscheidungen durch langjährige Praxis<br />

o<strong>der</strong> rational Entscheidungen nach e<strong>in</strong>er selbst gesetzten Prioritätenliste genutzt<br />

(2). Überdies erleichtern e<strong>in</strong>deutige Anweisungen und Absprachen das<br />

Arbeiten. Mangelnde Absprachen und une<strong>in</strong>deutige Vorgaben führen dagegen<br />

zu Teamkonflikten und erzeugen zusätzlich negative Gefühle (3). Auch das<br />

Wissen um die Konsequenzen für die Patienten, wenn bestimmte <strong>Pflege</strong>leistungen<br />

rationiert werden müssen, bee<strong>in</strong>flusst die Entscheidungen (4). Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus gibt es auch E<strong>in</strong>stellungsaspekte (5), die auf das Erleben <strong>der</strong> Rationierung<br />

wirken. Nicht je<strong>der</strong> f<strong>in</strong>det diese Zustände als belastend. E<strong>in</strong>ige resignieren,<br />

an<strong>der</strong>e f<strong>in</strong>den die gewachsenen Lösungsmechanismen angemessen, um<br />

mit dem Problem <strong>der</strong> Rationierung zurechtzukommen.<br />

Neben diesen Belastungsaspekten wurde im Rahmen <strong>der</strong> Interviews auch<br />

konkret nach Lösungswegen gefragt.<br />

Wie <strong>Pflege</strong>nde mit den täglichen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Rationierung des knappen<br />

Gutes <strong>Pflege</strong> umgehen, hängt von ihren unterschiedlichen Strategiesetzungen<br />

ab, die sie <strong>in</strong> den jeweiligen Situationen verfolgen. Dabei emergieren<br />

zwei Subkategorien, die „Handlungsebene“ und die „Kognitive Ebene“. Diesen<br />

Subkategorien konnten verschiedene Bewältigungskonzepte zugeordnet werden<br />

(Abbildung 1).<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf die Entscheidungsgrundlagen wurde deutlich, dass lebensbedrohliche<br />

Situationen <strong>der</strong> Patienten und zu erwartende rechtliche Konsequenzen<br />

höchste Priorität haben und entsprechende Interventionen nie rationiert<br />

werden (Abbildung 1).<br />

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