Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Menschen. Naturgemäß sind einige Manager Leader und es ist deshalb nur
logisch, dass sie ihre Managerrolle erweitern in Form von entwicklerischen
Aktivitäten. Sie werden mit ihren Mitarbeitern enger zusammenarbeiten und
ihnen die Ausrichtung und das Blickfeld eines Leaders verbunden mit den
administrativen Ansprüchen eines Managers vermitteln. Die Kunst liegt darin,
dass beide ausgewogen sind. Vergessen Sie nicht, der Manager hat eine
Hauptaufgabe und zu viel Diversifikation setzt seine Fähigkeit aufs Spiel, diese
zu erfüllen. Der Leader wiederum, der zum Manager befördert wurde, stellt
vielleicht fest, dass seine Leadership-Fähigkeiten die Management-
Erfolgswirksamkeit fördern, aber auch in seinem Fall ist erneut die Ausgewogenheit
ein wichtiges Thema. Sehr oft wird jemand, der gut in klinischer Praxis
ist, unvorbereitet in eine Managementposition befördert. Sie greifen dann
zurück auf die Fertigkeiten, die es ihnen ermöglichten, gute Fachpersonen zu
werden und das kann sehr wohl verfeinerte Leadership-Fertigkeiten beinhalten.
Allerdings ist ein Leader zu sein als Kliniker nicht das Gleiche wie ein Leader
zu sein als Manager und wenn sie diese Fertigkeiten nicht anpassen können
und neue lernen und die richtige Unterstützung für ihre Entwicklung erhalten,
erleiden sie mit Sicherheit Schiffbruch und bewirken nichts. Es gibt
auch ein Problem, bei dem sich Leader langsam in einer Einrichtung hocharbeiten
und eine ziemlich verantwortungsvolle Position erreichen, an der sie
neue Ideen, sogar Dienstleistungen, entwickeln können. Zuerst scheint alles
wie am Schnürchen zu klappen, während sie klinische Wirksamkeit beweisen
und daher das Schiff nicht vom geraden Kurs abbringen. Sobald ihre Arbeit
jedoch Aufmerksamkeit bekommt und ranghohe Managers anfangen, Fragen
zu stellen, wer denn diese Entwicklungen bewilligt hat, wer dafür aufkommt,
woher die Ressourcen kommen, oder noch schlimmer, welche andere Disziplin
das Gefühl hat, das dies ihren eigenen Einflussbereich stört, dann wird die
Unterstützung zurückgezogen und der Betroffene findet sich umgeben von
Bürokratie wieder und unfähig, weiterzufahren. Demoralisiert und desillusioniert
von ihrer Situation, gehen sie entweder (und enthalten somit der Firma
ein begabtes Mitglied des klinischen Teams vor), oder sie werden von der
Einrichtung in eine Position geschoben, von der aus sie nur beschränkte Möglichkeiten
haben, den Status quo zu erschüttern (und dadurch die innerbetriebliche
Stabilität gewährleisten). Manager können Leader sein, aber wahr-
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