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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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„In Oberösterreich erkannte man also schon vor längerer Zeit, dass die Zukunft<br />

nicht <strong>in</strong> zentraler, stationärer Behandlung liegt, die PatientInnen dazu zw<strong>in</strong>gt,<br />

ihr gewohntes Umfeld, ihre Freunde und Familien zu verlassen. „Es geht darum,<br />

Hilfsangebote für Menschen mit akuten psychischen Erkrankungen und<br />

schweren seelischen Krisen <strong>in</strong> allen Regionen Oberösterreichs zu schaffen“,<br />

sagt Prim. Dr. Walter Aich<strong>in</strong>ger“ (Gespag, öffentliche Aussendung <strong>2009</strong>).<br />

Trotz aller Anstrengung von Politik, Kl<strong>in</strong>iken, Psychologen, nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Ärzten, Pro Mente und engagierten E<strong>in</strong>zelpersonen, s<strong>in</strong>d jedoch auch heute<br />

noch viele weiße Flecken auf <strong>der</strong> Landkarte zu sehen. Gerade im stationären<br />

Alltag stellen wir immer wie<strong>der</strong> mit Erschrecken fest, dass manche unserer<br />

Patienten e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> ke<strong>in</strong> Angebotsschema „zu passen“ sche<strong>in</strong>en!? Dass die<br />

Wartezeiten und Erstgesprächsterm<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fach zu lange auf sich warten lassen.<br />

Dass manche von ihnen nicht „gerne“ übernommen werden bzw. viele<br />

froh s<strong>in</strong>d, diese Patientenklientel von ihrem Angebot ausgrenzen zu können.<br />

Es gibt viele Lücken, gerade im Übergangsbereich und <strong>der</strong> täglichen Begleitung<br />

von Betroffenen und <strong>der</strong>en Angehörigen. Doch solange die nötige Akzeptanz<br />

noch auf sich warten lässt, kann die psychiatrische <strong>Pflege</strong> nur schwer o<strong>der</strong> gar<br />

nicht tätig werden. Zu viele Ste<strong>in</strong>e gibt es <strong>der</strong>zeit noch, die den Weg blockieren.<br />

Gescheiterte Projekte als Abschreckung?<br />

E<strong>in</strong> sehr engagierter Mitarbeiter hatte vor e<strong>in</strong>igen wenigen Jahren versucht,<br />

sich im Zusammenschluss mit weiteren freiberuflich Tätigen und den umliegenden<br />

Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong> Netzwerk zur Versorgung psychisch Kranker aufzubauen.<br />

Se<strong>in</strong> Ziel war es, vorhandene Lücken möglichst mit <strong>in</strong>dividuellen Lösungen<br />

zu schließen und e<strong>in</strong> nie<strong>der</strong>schwelliges Grundangebot zu etablieren.<br />

Für dieses Unterfangen erstellte er e<strong>in</strong> fundiertes Konzept, erarbeitete e<strong>in</strong><br />

Budget, e<strong>in</strong>e Kosten-Nutzungsplanung und machte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Freizeit Werbung<br />

für dieses Projekt.<br />

Viele Menschen bestärkten ihn dabei. Hausärzte, Betroffene, Angehörige,<br />

Laien, aber auch Politiker gratulierten zu se<strong>in</strong>em Vorhaben und betonten stets<br />

die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er solchen Initiative.<br />

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