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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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die Leitung <strong>der</strong> Krankenpflegeschule macht und nicht die Leitung selbst. Es<br />

gelang mir <strong>in</strong> dem Telefongespräch nicht, herauszubekommen, was h<strong>in</strong>ter<br />

diesem Vorgehen steckt. So fügte ich mich und plante die Inhalte und die Term<strong>in</strong>e<br />

mit <strong>der</strong> Schulleitung.<br />

Als das erste Sem<strong>in</strong>ar stattf<strong>in</strong>den sollte, begab ich mich auf die Reise. Der<br />

Beg<strong>in</strong>n war für neun Uhr geplant. Ich war früher da, fand den Raum sofort und<br />

wun<strong>der</strong>te mich. Es war nichts vorbereitet. Ke<strong>in</strong> Beamer, ke<strong>in</strong> Flip Chart, ke<strong>in</strong>e<br />

Kopien, ke<strong>in</strong>e Pausengetränke, ke<strong>in</strong>e Tische. An <strong>der</strong> Wand standen e<strong>in</strong>ige<br />

Stühle. Ich setzte mich und wartete. Es war 10 M<strong>in</strong>uten nach neun, als die<br />

ersten Stationsleitungen langsam e<strong>in</strong>trafen. Die Leitung kam so gegen halb<br />

zehn. Ich versuchte im Gespräch herauszubekommen, wo denn die Unstimmigkeiten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Führung lagen und welche Probleme eigentlich von den Führenden<br />

formuliert werden. Es antwortete immer die Leitung und die Stationsleitungen<br />

schwiegen. Ich ließ nicht locker und gegen Mittag gelang es mir <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Stationsleitung e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e kritische Bemerkung an <strong>der</strong><br />

gesamten Führungsstruktur zu entlocken.<br />

Ich verkürze an dieser Stelle die Geschichte und decke den Fehler auf. Die<br />

Leitung sagte öffentlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> weiterführenden Diskussionsrunde am Nachmittag<br />

zu mir: „Nicht mal Sie werden mich dazu br<strong>in</strong>gen, mit den Stationsleitungen<br />

zu sprechen.<br />

Ich muss nicht weiter erwähnen, dass <strong>der</strong> Krankenstand <strong>in</strong> diesem Haus und<br />

die Unzufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeiter extrem hoch waren. Dies war auch <strong>der</strong><br />

Grund für die Intervention <strong>der</strong> Geschäftsführung. Dass diese jedoch nicht mit<br />

<strong>der</strong> Leitung plante, son<strong>der</strong>n mit <strong>der</strong> Schulleitung, die eigentlich nichts mit <strong>der</strong><br />

Führung des Hauses zu tun hatte, zeigt das Maß <strong>der</strong> Unstimmigkeit zwischen<br />

Geschäftsführung und Leitung. Das Verhalten <strong>der</strong> Leitung zeigt das Maß <strong>der</strong><br />

Unstimmigkeit zwischen ihr und den Stationsleitungen. Hier gab es ke<strong>in</strong>erlei<br />

Übere<strong>in</strong>stimmung <strong>in</strong> den Führungsebenen, da passten viele Blätter dazwischen.<br />

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