10.10.2014 Aufrufe

Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Ergebnisse zeigen e<strong>in</strong> beträchtliches Maß an gesundheitlichen Risiken.<br />

Insgesamt wurden bei den 23 PatientInnen 230 Probleme festgestellt, was im<br />

Mittel 10 Gesundheitsproblemen entspricht.<br />

Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> PatientInnen hat Problembefunde im Bereich Ernährung/Übergewicht<br />

(zu großer Bauchumfang 83%, zu hoher BMI 65%, zu hoher<br />

Fettkonsum 61%, unausgewogene Ernährung 61%), Rauchen (65%), Schlaf<br />

(57%), Menstruationszyklus (60%), o<strong>der</strong> Mängel im Bereich von Vorsorgeuntersuchungen<br />

(Prostata/Hoden 83%/72%; Brustuntersuchung 70%, augenärztliche<br />

Kontrolle 57%).<br />

E<strong>in</strong> Fünftel bis die Hälfte zeigt rote Werte beim Puls/Blutdruck/Temperatur<br />

(43%, 22%, 26%), bei den zahnärztlichen Untersuchen (48%), bei <strong>der</strong> sexuellen<br />

Gesundheit (30%), bei gynäkologischen Untersuchungen (40%), bei Leberfunktionswerten<br />

(48%) und bei <strong>der</strong> Tr<strong>in</strong>kmenge (26%).<br />

Die Art und Häufigkeit <strong>der</strong> Probleme unterscheiden sich bei den Männern und<br />

den (wenigen) Frauen <strong>der</strong> Stichprobe zum Teil. So ist z.B. Rauchen bei ke<strong>in</strong>er<br />

<strong>der</strong> Frauen e<strong>in</strong> Problem, gegenüber 83% <strong>der</strong> Männer). Ess- und Gewichtsprobleme<br />

s<strong>in</strong>d bei Frauen häufiger.<br />

Die Gesundheitscheckliste bzw. die dazugehörigen Erhebungen und Interviews<br />

stießen sowohl bei den beteiligten PatientInnen als auch bei den MitarbeiterInnen<br />

des Ambulatoriums auf Interesse und fanden e<strong>in</strong> positives Echo. Der<br />

Zeitaufwand pro Erhebung betrug rund 30 M<strong>in</strong>uten.<br />

Diskussion<br />

Durch die Anwendung <strong>der</strong> Checkliste haben wir bei den Berner<br />

AmbulatoriumspatientInnen ähnliche und ähnlich häufige Probleme <strong>der</strong> körperlichen<br />

Gesundheit gefunden wie sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Literatur berichtet<br />

werden [1]. Die Ergebnisse zeigen, dass auch hier dr<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> Handlungsbedarf<br />

für die <strong>Pflege</strong> besteht.<br />

Unsere positiven Erfahrungen mit den Checklisten bestätigen den Bericht von<br />

Shuel et al über die Anwendung <strong>der</strong> HIP-Listen <strong>in</strong> Schottland [4] und sprechen<br />

grundsätzlich für e<strong>in</strong>e weitere Anwendung und Verbreitung des Instruments.<br />

Neben den generell positiven Erfahrungen mit den Checklisten ergaben sich<br />

auch e<strong>in</strong>ige Schwierigkeiten. Zum e<strong>in</strong>en war bei e<strong>in</strong>igen Bereichen die Ent-<br />

254

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!