Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Leadership und Integriertes Sicherheitsmanagement mit
Schwerpunkt Evakuation
Wolfgang Fiala
Abstract
In Krankenhäusern, Pflegeheimen, Tagspitälern, Wohnheimen und Ambulanzen
gehen täglich viele Menschen ein und aus und der größere Anteil der Personen
sind in ihrer Bewegungsfähigkeit deutlich eingeschränkt. Nun sind gerade
soziale Einrichtungen EU-weit sehr sicher und technisch gut gerüstet, auch
die Mitarbeiter sind meist gut ausgebildet, was prophylaktischen Brandschutz
anlangt. Zumindestens sollten die einfachen Instruktionen wie der Standort
der Feuerlöscher, das Liftfahrverbot usw. bekannt sein. Wir gehen davon aus,
dass die betroffenen Personen einfache Anweisungen verstehen und ihnen
Folge leisten können. Aber ist das so, wenn jemand psychisch erkrankt, sehbehindert,
schwerhörig, dement oder sonst gehandicapt ist? Außerdem fehlt bei
allen Fluchtkonzepten die große Gruppe der Besucher und Angehörigen, deren
Anzahl man meist nicht weiß.
Warum wende ich mich da gerade an einen Pflegekongress mit dem Thema
'Leadership'? In den letzten Jahren beschäftige ich mich zunehmend mit dem
Thema Sicherheit und durch meinen Quellberuf bei der Feuerwehr präventiv
mit Brandschutz und habe dabei die Erfahrung gemacht, dass ich nur etwas
erreichen kann, wenn ich die Vorgesetzten in mein Boot holen und ihnen verständlich
machen kann, worauf es ankommt.
Evakuierungen können nicht nur bei Bränden notwendig sein, es kann auch bei
einem Gebrechen im Gebäude, bei Chemieunfällen, bei Austritt radioaktiver
Strahlung notwendig sein, jedes Mal würde ein Fluchtkonzept anders aussehen.
Wären sie diesem Problem gewachsen oder würde es Sinn machen, sich einer
Art Szenarientraining zu stellen, um überhaupt Problembewusstsein zu erreichen?
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