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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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<strong>Lea<strong>der</strong>ship</strong> und psychiatrische EDV Dokumentation<br />

Eva Part, Harald Stefan<br />

H<strong>in</strong>tergrund/ E<strong>in</strong>leitung<br />

Während im somatischen Bereich, beispielsweise <strong>der</strong> Chirurgie, die Standardisierung<br />

<strong>der</strong> Dokumentation und die elektronische Erfassung bereits <strong>in</strong> breitem<br />

Umfang Verwendung f<strong>in</strong>den, werden im Bereich <strong>der</strong> Psychiatrie elektronische<br />

Dokumentationsverfahren nur vere<strong>in</strong>zelt e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

In <strong>der</strong> Psychiatrie werden traditionell die notwendige „ganzheitliche Sicht des<br />

Krankheitsgeschehens“ und die Individualität jedes e<strong>in</strong>zelnen Falles beson<strong>der</strong>s<br />

betont. Aufgrund dieser Me<strong>in</strong>ung wird oftmals angenommen, dass e<strong>in</strong> elektronisches<br />

Dokumentationssystem zu eng sei und als Korsett wirken könnte.<br />

Tatsache ist, dass die Struktur <strong>der</strong> <strong>psychiatrischen</strong> Versorgung an die Flexibilität<br />

von elektronischen Patientendokumentationssystemen hohe zusätzliche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen stellt z.B. Datenschutz, enge Zusammenarbeit mit Gerichten<br />

und Patientenanwaltschaft, e<strong>in</strong> multiprofessionelles Arbeiten mit vielen unterschiedlichen<br />

Berufsgruppen und Beteiligten.<br />

E<strong>in</strong> wesentlicher Teil zur Entwicklung e<strong>in</strong>er <strong>psychiatrischen</strong> EDV Dokumentation<br />

liegt dar<strong>in</strong>, die alltäglichen Behandlungsprozesse so zu beschreiben und <strong>in</strong><br />

Prozessdarstellungen zu formulieren, dass diese Prozesse <strong>in</strong>dividuell abbildbar<br />

werden.<br />

Be<strong>in</strong>ahe unüberschaubar sche<strong>in</strong>t dieses Beziehungsgeflecht, das e<strong>in</strong>e gute<br />

Patientendokumentation wi<strong>der</strong>spiegeln muss, wenn die komplementären<br />

Behandlungse<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> die Dokumentation e<strong>in</strong>fließen sollen.<br />

Das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie formulierte Ziel e<strong>in</strong>es „geme<strong>in</strong>de<strong>psychiatrischen</strong> Verbundes“,<br />

<strong>in</strong> dem alle an <strong>der</strong> stationären und ambulanten <strong>psychiatrischen</strong> Behandlung<br />

und Versorgung Beteiligten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>denahen Netzwerk<br />

zusammen arbeiten und ihre Leistungen am psychisch kranken Patienten koord<strong>in</strong>ieren<br />

und aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abstimmen, bedeutet, dass e<strong>in</strong>e elektronische<br />

Patientendokumentation diese Vernetzungsstruktur abbilden und den Informationsaustausch<br />

zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Leistungsbr<strong>in</strong>gern verbessern können<br />

muss.<br />

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