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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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Bezogen auf die <strong>Pflege</strong> kann die Alltagskompetenz als <strong>der</strong> Selbstständigkeitsgrad<br />

bei <strong>der</strong> Ausführung von Aktivitäten des täglichen Leben (ATL) def<strong>in</strong>iert<br />

werden. Bei drohen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> bestehen<strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit, gibt <strong>der</strong><br />

Gesetzgeber „… e<strong>in</strong>e möglichst weitgehende Selbstständigkeit bei den Aktivitäten<br />

des täglichen Lebens zu för<strong>der</strong>n, zu erhalten o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>herzustellen.“<br />

als oberstes Ziel vor [2]. Dieses Ziel ist von <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>- und Krankenhauspraxis<br />

anerkannt und <strong>in</strong> den Leitbil<strong>der</strong>n verschiedener Institutionen des Gesundheitswesens<br />

aufgenommen und fixiert worden [3].<br />

In <strong>der</strong> stationären <strong>Pflege</strong>praxis ist jedoch das Phänomen zu beobachten, dass<br />

die pflegebedürftigen Menschen recht zügig ihre vorhandenen Alltagskompetenzen<br />

verlieren und zu hilfe- und pflegeabhängigen Personen werden. Die<br />

wenigen existierenden Untersuchungen zeigen, dass es den <strong>Pflege</strong>nden offensichtlich<br />

leichter fällt, die pflegebedürftigen Menschen zu umsorgen, als sie <strong>in</strong><br />

ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen und zu för<strong>der</strong>n [4 - 6].<br />

Die Menschen handeln auf <strong>der</strong> Grundlage dessen, was und wie sie etwas wahrnehmen<br />

[7]. Die Wahrnehmung und das Denken werden durch Kognitionen<br />

strukturiert. Die Art und Weise <strong>der</strong> kognitiven Strukturierung <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

bestimmt, wie Menschen sich <strong>der</strong> Wirklichkeit gegenüber verhalten, wie sie <strong>in</strong><br />

dieser Wirklichkeit handeln und wie sie die Wirklichkeit und Umwelt behandeln<br />

[8]. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund ersche<strong>in</strong>t es wichtig zu fragen:<br />

Existiert e<strong>in</strong>e Wahrnehmung <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nden, die dazu führt, dass die pflegebedürftigen<br />

Menschen <strong>in</strong> ihren Alltagskompetenzen nicht geför<strong>der</strong>t werden?<br />

Methodik<br />

Für die Identifikation <strong>der</strong> Wahrnehmungsmuster <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nden wird die Methode<br />

<strong>der</strong> Multidimensionalen Skalierung (MDS) und <strong>der</strong> Clusteranalyse angewandt.<br />

Die Methode <strong>der</strong> MDS erlaubt die e<strong>in</strong>heitlichen Grunddimensionen <strong>der</strong> kognitiven<br />

Ordnung offen zu legen. Der Ablauf e<strong>in</strong>er MDS beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel mit<br />

<strong>der</strong> Erhebung von Ähnlichkeitsdaten bzw. -urteilen. Die auf ihre Ähnlichkeit<br />

h<strong>in</strong> beurteilten Objekte/Begriffe werden im mehrdimensionalen Raum nach<br />

Auswertung durch das statistische Verfahren (ALSCAL des SPSS- Programms)<br />

als Punkt dargestellt. Die Abstände zwischen den Punkten repräsentieren die<br />

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