Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Das narrative Interview eignet sich als qualitatives Erhebungsinstrument immer
dann, wenn es um die Rekonstruktion komplexer Sachverhalte in der
sozialen Wirklichkeit geht, die als Geschichte erzählt werden können. Die Erzählung
verspricht einen Zugang zur Erfahrung der Subjekte, die hier nicht
einfach abgefragt sondern konstruiert und rekonstruiert wird. Die Grundannahme
dabei ist, dass diese Rekonstruktion der Erfahrung in der Erzählung
Muster aufweist, die den Mustern des Handelns in der Wirklichkeit entspricht
[9].
Stichprobe
Die Untersuchung wurde in 3 Universitätskliniken und 2 Pflegeeinrichtungen
durchgeführt. Als Kriterien für die Teilnahme der Probanden an der Studie
wurden Freiwilligkeit und eine staatliche Annerkennung in Kranken- oder Altenpflege
vorausgesetzt. Insgesamt nahmen 72 examinierte Pflegende an der
Untersuchung teil.
Bei 57 Pflegenden (n=57, w=45, m=12 Alter: m=37,1. Berufserfahrung:
m=16,3) wurden qualitative und quantitative Daten zur Wahrnehmung der
Alltagskompetenz des pflegebedürftigen Menschen erhoben und durch computergestützte
Datenverarbeitung (multidimensionale Skalierung (MDS) und
Clusteranalyse) ausgewertet.
Die Ergebnisse wurden durch narrative Interviews mit 15 Pflegende (n=15,
w=11, m=4 Alter: m=38,8. Berufserfahrung: m=16,4) validiert. Um Objektivität
zu gewährleisten, erfolgte die Datenauswertung beider Methoden unabhängig
voneinander.
Ergebnisse
Die MDS und der Clusteranalyse sollen Aufschluss darüber geben, wie die
Alltagskompetenz des Pflegebedürftigen Menschen von den Pflegenden wahrgenommen
und nach welchen Kriterien sie klassifiziert und im kognitiven
Raum strukturiert wird.
In der Clusteranalyse konnten folgende Gruppen ermittelt und in der MDS-
Grafik identifiziert werden (Abb.2):
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