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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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mitarbeitern durchgeführt, die direkt mit den Klienten arbeiten, son<strong>der</strong>n<br />

durch weiter entfernt arbeitendes Betreuungspersonal.<br />

Ergebnisse<br />

Bei den durch die Wohnverbünde betreuten Bewohner und Klienten handelt<br />

es sich überwiegend um e<strong>in</strong>e männliche Klientel, die im Durchschnitt 48 Jahre<br />

alt ist. Der Anteil <strong>der</strong> Bewohner mit e<strong>in</strong>er primären psychischen Störung beträgt<br />

58 Prozent, weitere 14 Prozent <strong>der</strong> Bewohner leben <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen<br />

aufgrund e<strong>in</strong>er suchtbezogenen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung. Der Anteil <strong>der</strong> Klienten mit e<strong>in</strong>er<br />

psychischen o<strong>der</strong> suchtbezogenen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung steigt mit <strong>der</strong> Öffnung des<br />

Betreuungsverhältnisses. Während dieser Anteil <strong>in</strong> den geschlossengeschützten<br />

WGs 55 Prozent beträgt, beläuft er sich im Ambulant Betreuten<br />

Wohnen (ABW) auf knapp 90 Prozent.<br />

Die mit <strong>der</strong> HoNOS-Skala ermittelte Schwere <strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung diskrim<strong>in</strong>iert<br />

gut zwischen den Wohnformen stationär geschlossen-geschützt, stationär<br />

offen und ambulant betreutes Wohnen <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne, als die Werte mit <strong>der</strong><br />

Öffnung <strong>der</strong> Wohnformen abnehmen. Mehr als e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Bewohner haben<br />

ke<strong>in</strong>en Schulabschluss und knapp zwei Drittel verfügen über ke<strong>in</strong>e abgeschlossene<br />

Berufsausbildung. Allerd<strong>in</strong>gs zeigen sich hier erhebliche Unterschiede<br />

zwischen den stationären WGs und dem ABW. E<strong>in</strong> weiterer Unterschied<br />

zeigt sich beim Familienstand <strong>der</strong> Klienten und Bewohner, ABW-<br />

Klienten s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>geren Anteil niemals verheiratet gewesen, <strong>in</strong>sgesamt<br />

beläuft sich die Rate <strong>der</strong> Ledigen auf knapp 80 Prozent. E<strong>in</strong> weiteres<br />

biografisches Detail ist die Angabe zur Häufigkeit <strong>der</strong> <strong>psychiatrischen</strong> Krankenhausaufenthalte<br />

<strong>in</strong> den fünf Jahren vor <strong>der</strong> Erhebung. Hier wird deutlich, dass<br />

die ABW-Klienten erheblich mehr Kl<strong>in</strong>ikaufenthalte <strong>in</strong> den letzten Jahren aufweisen<br />

als die stationären Bewohner.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> sozialen Integration wird deutlich, dass nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil <strong>der</strong><br />

Klientel bedeutsame Kontakte zu nicht beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten o<strong>der</strong> nicht psychisch kranken<br />

Freunden o<strong>der</strong> Bekannten hat. Das erklärte Ziel <strong>der</strong> E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> diesem<br />

Versorgungssektor soll zu e<strong>in</strong>em großen Teil über die Tagesstruktur bzw.<br />

die Beschäftigung erfolgen. Wie nicht an<strong>der</strong>s zu erwarten, ist nur e<strong>in</strong> ganz<br />

ger<strong>in</strong>ger Anteil <strong>der</strong> Klienten auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt (e<strong>in</strong> Prozent).<br />

Die überwiegende Tagesstruktur erfolgt <strong>in</strong> Werkstätten für beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />

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