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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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Berufsbergreifende Tätigkeiten des <strong>Pflege</strong>teams <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />

multiprofessionell arbeitenden Psychiatrischen Institutsambulanz<br />

(PIA) am Universittsl<strong>in</strong>ikum Leipzig<br />

Karen Müller, Anke Oppenhym, Hans Jarratsch, Katar<strong>in</strong>a Stenger<br />

Abstract<br />

Seit April 2001 dürfen u.a. auch die Polikl<strong>in</strong>iken <strong>der</strong> Universitäten im Sett<strong>in</strong>g<br />

<strong>der</strong> Psychiatrischen Institutsambulanzen (im folgenden 'PIA') arbeiten. Laut<br />

118 SGB V, sollen dadurch Patienten mit 'Schizophrenien, affektiven Störungen,<br />

schweren Persönlichkeitsstörungen, Suchtkrankheiten mit Komorbidität<br />

und geronto<strong>psychiatrischen</strong> Krankheiten' erreicht werden sowie Patienten, die<br />

wegen Art, Schwere o<strong>der</strong> Dauer ihrer Erkrankung durch an<strong>der</strong>e Behandlungsmodelle<br />

unterversorgt s<strong>in</strong>d. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d Indikationen (...) e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte<br />

Compliance, Therapieabbrüche, therapierefraktäre Verläufe, häufige<br />

o<strong>der</strong> lang dauernde Hospitalisierungen, Multimorbidität, unzureichende<br />

Erreichbarkeit von Vertagsärzten sowie Notfälle. Die Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em multiprofessionellen<br />

Team aus Ärzten, Psychologen, Sozio-, Ergo-, Physiotherapeuten,<br />

<strong>Pflege</strong>kräften ist e<strong>in</strong>e wesentliche Voraussetzung, um die Bedürfnisse dieses<br />

Patientenklientels mit guter Qualität zu befriedigen.<br />

Es konnte an <strong>der</strong> PIA des Universitätskl<strong>in</strong>ikums Leipzig e<strong>in</strong> berufsgruppenbergreifendes<br />

Behandlungskonzept etabliert werden, wo <strong>Pflege</strong>kräfte neben den<br />

Kernkompetenzen <strong>der</strong> Psychiatrischen Fachpflege unterschiedliche sozio- und<br />

psychotherapeutische Co-Therapeutenfunktionen wahrnehmen. Am Beispiel<br />

e<strong>in</strong>es aufgrund se<strong>in</strong>er psychotischen Erkrankung langjährig psychiatrisch behandlungsbedürftigen<br />

Patienten werden konkrete Behandlungsabläufe <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

PIA dargestellt und die fachspezifischen und bergreifenden Tätigkeiten <strong>der</strong><br />

<strong>Pflege</strong> hervorgehoben. Es wird deutlich, dass Behandlungskont<strong>in</strong>uität auf<br />

Seiten des <strong>Pflege</strong>teams zu e<strong>in</strong>em entspannten, hochcomplianten Verhalten bei<br />

Patienten mit chronischen psychischen Erkrankungen führen kann. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus gibt es H<strong>in</strong>weise, dass stationäre Wie<strong>der</strong>aufnahmen h<strong>in</strong>ausgezögert<br />

bzw. akute Exacerbationen <strong>der</strong> Erkrankung länger im ambulanten Sett<strong>in</strong>g abgefangen<br />

werden können.<br />

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