10.10.2014 Aufrufe

Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Praxisorientierte <strong>Pflege</strong>diagnostik – Ressourcenorientierung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> diagnostischen Arbeit<br />

Harald Stefan, Kurt Schalek<br />

H<strong>in</strong>tergrund<br />

Die Wie<strong>der</strong>herstellung und Bewahrung von Alltagsautonomie ist Ziel <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>.<br />

Das bedeutet, dass <strong>Pflege</strong>handlungen nicht nur darauf abzielen müssen,<br />

Kompetenzen von hilfebedürftigen Menschen wie<strong>der</strong>herzustellen bzw. zu<br />

för<strong>der</strong>n son<strong>der</strong>n, dass professionell <strong>Pflege</strong>nde auch tätig werden um Gesundheit<br />

zu erhalten, zu för<strong>der</strong>n und wie<strong>der</strong>herzustellen. Damit dieses Vorhaben<br />

gel<strong>in</strong>gen kann, müssen <strong>Pflege</strong>nde die vorhandenen Ressourcen <strong>in</strong> ihr Planen<br />

und Handeln e<strong>in</strong>beziehen [vgl. 1. S. 212]. Bestehende<br />

<strong>Pflege</strong>diagnosenklassifikationen bieten jedoch <strong>der</strong>zeit ke<strong>in</strong>e ausreichende<br />

Grundlage für ressourcenorientiertes Arbeiten, präventive Ansätze und<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>.<br />

Theoretische Konzeption <strong>der</strong> Rolle von Ressourcen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong><br />

Ressourcen s<strong>in</strong>d Kräfte, Fähigkeiten und Möglichkeiten, die Menschen zur<br />

Erhaltung bzw. Entwicklung <strong>der</strong> Gesundheit und/o<strong>der</strong> zur Krankheitsbewältigung<br />

e<strong>in</strong>setzen. Diese Def<strong>in</strong>ition orientiert sich an unterschiedlichen Konzepten,<br />

die bereits <strong>in</strong> diese Richtung entwickelt wurden, etwa am<br />

salutogenetischen Ansatz nach Antonovsky o<strong>der</strong> an e<strong>in</strong>er Reihe von Bewältigungs-<br />

und Stresstheorien [für e<strong>in</strong>e Übersicht siehe etwa 2].<br />

Basis <strong>der</strong> Entwicklung von POP ist e<strong>in</strong> theoretisches Modell, das die Zusammenhänge<br />

zwischen Ressourcen, Ätiologien und Risikofaktoren darstellt. Es<br />

wird davon ausgegangen, dass Gesundheit auf <strong>in</strong>takten und funktionierenden<br />

Ressourcen beruht. Gesundheit wird <strong>in</strong> diesem Zusammenhang als Fähigkeit<br />

zur produktiven Bewältigung <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen des Lebens gesehen [vgl.<br />

4, S. 1]. Menschen verfügen über Ressourcen <strong>in</strong> unterschiedlichen Bereichen.<br />

Die POP-Klassifikation unterscheidet körperlich-funktionelle Ressourcen, psychische<br />

Ressourcen und soziale Ressourcen. Intakte Ressourcen s<strong>in</strong>d Voraus-<br />

327

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!