Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

stützung geleistet und das Problem dadurch verringert. In 2.7 Bereichen wird
keine Hilfe geleistet bzw. besteht trotz Hilfeleistungen ein ernstes Problem.
Die Bereiche in denen Pflegende am häufigsten einen Bedarf identifiziert haben
sind seelischer Druck (bei 97% der Befragten ein Problem), soziale Kontakte
(80%) und tägliche Aktivitäten (70%).
Die befragten KlientInnen schätzten ihren eigenen Versorgungsbedarf niedriger
ein, als ihre Betreuungspersonen. Durchschnittlich wurde in 5.8 Bereichen
ein Bedarf angegeben. Davon in 3.1 ein gedeckter und in 2.7 ein ungedeckter.
77% der KlientInnen gaben im Bereich seelischer Druck, 57% im Bereich körperliche
Gesundheit und jeweils 47% bei Haushalt und soziale Kontakte einen
Bedarf an. Diese Bereiche stellten die häufigsten Nennungen seitens der KlientInnen
dar.
Der Grad der Übereinstimmung zwischen den Bewertungen von Pflegenden
und KlientInnen wurde durch die Berechnung der AC1-Statistik [5], einer Alternative
zum Cohen’s Kappa, ermittelt 2 (Tabelle 3).
Tabelle 3: Übereinstimmung und Bewertungen von Pflegenden und KlientInnen
Ungedeckter Bedarf Pflege n (%) KlientIn n (%) AC1 gesamt*
Telefonieren 1 (3) 1 (3) 0.90
Fremdgefährdung 0 2 (7) 0.87
Alkohol 1 (3) 0 0.86
Drogen 1 (3) 0 0.86
Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben
und Rechnen
1 (3) 2 (7) 0.83
Persönliche Körperpflege 2 (7) 2 (7) 0.83
Verkehrsmittel 4 (13) 4 (13) 0.80
Versorgung und Betreuung der
Kinder
* Die Berechnung des AC1 erfolgte für alle Wertelabels.
3 (10) 1 (3) 0.80
2 Die AC1-Statistik umgeht die Probleme einer ungleichen Verteilung der Beobachterurteile;
bei einer perfekten Übereinstimmung beträgt AC1=1.
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