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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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setzungen dafür, dass Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> bestimmten Lebensbereichen<br />

erfolgreich bewältigt werden können.<br />

Identifizieren lassen sich relevante Ressourcen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> über folgende<br />

Frage: „Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten müssen im psychischen, physischen<br />

und sozialen Bereich gegeben se<strong>in</strong>, damit Aufgaben eigenständig bewältigt<br />

werden können?“<br />

E<strong>in</strong> Beispiel: Was muss erfüllt se<strong>in</strong>, damit e<strong>in</strong> Mensch gehen kann?<br />

Notwendig dafür s<strong>in</strong>d: Ausreichende Kraft/Energie, ausreichende Ausdauer,<br />

ausreichende Beweglichkeit, <strong>in</strong>takte Wahrnehmung, <strong>in</strong>taktes Denken, <strong>in</strong>takte<br />

räumliche Orientierung, <strong>in</strong>takte Koord<strong>in</strong>ation, das Gefühl <strong>der</strong> Sicherheit beim<br />

Gehen, die Motivation zu Gehen, Selbstvertrauen <strong>in</strong> die eigene Fähigkeit zu<br />

Gehen, Schmerzfreiheit beim Gehen, an die Fähigkeiten angepasste Umgebung<br />

(z.B. rutschfreier Untergrund, ke<strong>in</strong>e Schwellen, Entfernung von Stolperfallen).<br />

Je<strong>der</strong> dieser Punkte enthält Voraussetzungen dafür, dass e<strong>in</strong> Mensch gehen<br />

kann. Diese Aufzählung kann somit als e<strong>in</strong>e Liste von Ressourcen bezogen auf<br />

die Fähigkeit zu Gehen verwendet werden. S<strong>in</strong>d alle Voraussetzungen (= Ressourcen)<br />

gegeben, besteht ke<strong>in</strong> Unterstützungsbedarf durch die <strong>Pflege</strong>. Der<br />

betroffene Mensch verfügt über vollständige Selbstständigkeit <strong>in</strong> diesem Lebensbereich.<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigte o<strong>der</strong> fehlende Ressourcen können die autonome<br />

Alltagsbewältigung jedoch e<strong>in</strong>schränken o<strong>der</strong> sogar unmöglich machen, was<br />

letztlich zu Hilfebedarf des betroffenen Menschen führt.<br />

Ressourcenorientierter pflegediagnostischer Ansatz<br />

Wenn Gesundheit auf <strong>in</strong>takten und funktionierenden körperlich-funktionellen,<br />

psychischen und sozialen Ressourcen beruht, dann können bee<strong>in</strong>trächtigte<br />

o<strong>der</strong> fehlende Voraussetzungen als Ursache (= Ätiologie) für E<strong>in</strong>schränkungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Alltagsbewältigung beschrieben werden. Ressourcen, die ohne präventive<br />

pflegerische Interventionen von Bee<strong>in</strong>trächtigung bedroht s<strong>in</strong>d, werden<br />

als Risikofaktoren bezeichnet. In <strong>der</strong> POP-Klassifikation werden die Beschreibungen<br />

von Ätiologien und Risikofaktoren direkt aus den Ressourcen abgeleitet.<br />

Neben den tatsächlich o<strong>der</strong> potenziell e<strong>in</strong>geschränkten Ressourcen müssen<br />

für e<strong>in</strong>e ressourcengeleitete <strong>Pflege</strong> allerd<strong>in</strong>gs auch die relevanten funktio-<br />

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