Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Die theoretische Basis bilden Elemente der DBT (Dialektisch- Behaviorale Therapie),
der euthymen Therapie und meditative Übungen in Anlehnung an Thich
Nhat Hanh und Luise Reddemann [2].
Das Kapitel Achtsamkeit vermittelt zunächst Grundlagen:
Definitionen: Umgang mit Unachtsamkeit: Unterscheidung von äußerer und
innerer Achtsamkeit. Außerdem behandelt es die Fragen: Was macht man in
der Achtsamkeit und wie funktioniert sie?
Der zweite Block bearbeitet intensiv die Wahrnehmungsschulung über die 5
Sinne: Zunächst allgemeine Informationen, dann wird jeder einzelne Sinnesreiz
gesondert und detailliert bearbeitet. Dieser Themenkomplex ist sehr arbeits-
und zeitintensiv für die Moderatoren, für die Teilnehmer kann er jedoch
voller Neuentdeckungen und Erfahrungen sein.
Die Verankerung von Achtsamkeit im Alltag bildet den letzten Schwerpunkt
des Themas: Ziel ist es nun, das Gelernte mit einfachen, praktischen Übungen
ganz konkret in den Alltag zu etablieren.
Während des Themas Achtsamkeit wird jede Gruppenstunde mit einer Atemübung
begonnen. Unsere Workshop-Erfahrungen haben gezeigt, dass viele
Therapeuten in Sorge sind, mit psychoseerkrankte Menschen Atemübungen
durch zu führen. Es ist gut machbar und lohnt sich für die Teilnehmer sehr.
Dafür ist es jedoch notwendig diese Übung sorgfältig einzuführen, langsam zu
steigern und kontinuierlich zu wiederholen. Gemeinsam mit den Gruppenteilnehmern
haben wir Vorsichtsmaßnahmen entwickelt und diese auf einem
Handzettel schriftlich fixiert. So funktioniert der Einsatz problemlos und das
Ergebnis ist sehr effektiv.
Zum Schluss seien einige Stimmen aus der Gruppe zum Thema Achtsamkeit
genannt, machen sie doch deutlich, wie gut psychoseerkrankte Menschen von
ihr profitieren:
- „Achtsamkeit hilft gegen Reizüberflutung.“
- „Achtsamkeit ist eine Lebenshaltung und kann überall ausgeübt werden.“
- „Meine These: mit Achtsamkeit schütze ich mich vor Überforderung und
daher auch vor Psychosen.“
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