Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

ezeichnet würde. Sie tun es so, wie sie es so als stimmig betrachten. Beobachten
lässt sich bei diesen Personen:
- schnelles, treffendes und prägnantes Erkennen und Darlegen komplexer
Situationen,
- das Treffen von Entscheidungen auch bei geringer Informations- und unterschiedlicher
Interessenslage,
- Eine kommunikative Art sich kritisch mit eigenen Anliegen und denen der
Anderen auseinander zu setzten,
- die Bereitschaft, hinderliche Regeln und Einschränkungen zu hinterfragen
und daraus in neuen Freiräumen neue Herangehensweisen zu entwickeln
sowie
- das Hinterfragen des eigenen Handelns und Einholen von Feedback.
Dies Eigenschaften und die entsprechenden Wirkungen liessen sich noch differenzierter
und präziser ausführen. Insgesamt behandeln Führungskräfte mit
„Leadershipeigenschaften“ das System mit Respekt [2, S. 59], weil sie akzeptieren,
dass nicht alles beeinflussbar und steuerbar ist. Sie wissen, dass Prozesse
und Strukturen eine Eigendynamik entwickeln, und in ihrem Einfluss auf
die verschiedenen Akteure stärker und wirkungsvoller sein können, als die
direkte Steuerung durch das Handeln der Führenden. Die Abkehr von stabiler
Berechenbarkeit und sicherheitsvermittelnder Kontrolle birgt ein hohes Irritationspotenzial
für die Mitglieder der Organisation. Der mögliche Nutzen ist
permanente Entwicklung und hohe Motivation durch Sinngebung.
Aus den Aufzählungen der Attribute die Aussage, dass Leader besser sind als
Manager abzuleiten, wäre aber deutlich zu kurz gegriffen. Leadership ohne
Managementfunktionen zu betreiben müsste als verantwortungslos bezeichnet
werden. So stellt sich dann die Frage, wie Leadership als erfolgsteigernde
Ergänzung zu Management zu installieren sei und wer diesen Prozess initiiert.
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