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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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ist nämlich noch das Folgende, das unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Führungssituation beachtet<br />

werden muss.<br />

Jedes autopoietische System (Mensch) entscheidet selbst darüber<br />

- ob e<strong>in</strong> Reiz überhaupt ankommt,<br />

- wie er verarbeitet wird,<br />

- wie er beantwortet wird.<br />

Führungsstruktur o<strong>der</strong> es darf ke<strong>in</strong> Blatt dazwischen passen<br />

Im ersten Teil des Vortrages haben wir verstanden, dass es <strong>in</strong> Führungssituationen<br />

um das Herstellen von Übere<strong>in</strong>stimmung geht. Ganz e<strong>in</strong>fach ausgedrückt:<br />

Was me<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> verstehe ich, was me<strong>in</strong>t o<strong>der</strong> versteht <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

und, dies ist dann entscheidend, was verstehen wir nun geme<strong>in</strong>sam. Wir werden<br />

später noch sehen, dass dieses Übere<strong>in</strong>stimmung f<strong>in</strong>den das Pr<strong>in</strong>zip aller<br />

positiven Vorgänge ist.<br />

Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schaffung von Führungsstruktur wird sich die Wirksamkeit <strong>der</strong><br />

Schaffung von Übere<strong>in</strong>stimmung zeigen.<br />

Beg<strong>in</strong>nen wir wie<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em Beispiel:<br />

E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Projektes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>psychiatrischen</strong> Kl<strong>in</strong>ik. Die <strong>Pflege</strong>direktor<strong>in</strong><br />

ist e<strong>in</strong> wirklich guter Mensch, <strong>der</strong> immer ausgleicht und selbst <strong>in</strong> schwierigen<br />

Situationen das Beste versucht. Die Stellvertretung war e<strong>in</strong> ganz an<strong>der</strong>er<br />

Mensch. Man könnte sagen, genau das Gegenteil. Die beiden hatten auch<br />

Streitigkeiten, die man spürte. Das Projekt hätte es verlangt, dass die Stationsleitungen<br />

entscheidend mit e<strong>in</strong>bezogen und geschult hätten werden müssen.<br />

Die <strong>Pflege</strong>direktor<strong>in</strong> stimmte zu, die Stellvertretung war dagegen. Die <strong>Pflege</strong>direktor<strong>in</strong><br />

gab nach.<br />

E<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Stationsleitungen war damit sehr zufrieden. Diese standen auf <strong>der</strong><br />

Seite <strong>der</strong> Stellvertretung. E<strong>in</strong> Teil war unzufrieden und nahm teilweise an den<br />

Schulungsmaßnahmen teil. Diese standen auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>direktor<strong>in</strong>.<br />

Das Projekt wurde durchgeführt. Der Erfolg war mäßig!<br />

Zweites Beispiel:<br />

Ich werde von <strong>der</strong> Leitung e<strong>in</strong>er Krankenpflegeschule angerufen. Diese hat von<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung den Auftrag, mit mir e<strong>in</strong>ige Tage Führungssem<strong>in</strong>ar für<br />

die Leitung und die Stationsleitungen zu planen. Ich fragte mich, warum das<br />

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