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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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3. Verhältnis von Psychosozialer Betreuung und <strong>Pflege</strong>?<br />

Fragestellung: Ist die <strong>Pflege</strong> Bestandteil <strong>der</strong> psychosozialen Betreuung, o<strong>der</strong> ist<br />

die psychosoziale Betreuung Bestandteil <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>?<br />

These: <strong>Pflege</strong> und psychosoziale Betreuung bilden e<strong>in</strong>e dialektische E<strong>in</strong>heit!<br />

D.h. das <strong>Pflege</strong>konzept sollte <strong>in</strong> die psychosoziale Betreuung e<strong>in</strong>gebettet se<strong>in</strong><br />

[7,8]!<br />

Dies gilt für alle zu Betreuende, erfährt aber e<strong>in</strong>e Zuspitzung für demenziell<br />

erkrankte Menschen:<br />

„Diese „M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit kann das Leben nur dann genießen, wenn sie mit Menschen<br />

konfrontiert wird, die fähig s<strong>in</strong>d, unsere Kulturwelt zeitweise zu verlassen<br />

und die Welt <strong>der</strong> Demenz zu betreten. Diese Welt kann zunächst fremd,<br />

verstörend und verunsichernd wirken. Erst, wenn es gel<strong>in</strong>gt, ihre Beson<strong>der</strong>heiten<br />

zu verstehen, wird sie nicht nur vertrauter, son<strong>der</strong>n auch zunehmend<br />

fasz<strong>in</strong>ieren<strong>der</strong> se<strong>in</strong>“ [8, S.476].<br />

Die Betreuung von demenziell erkrankten Menschen erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>en hohen<br />

Sachverstand, Empathie und Toleranz. Die unvore<strong>in</strong>genommene Wertschätzung<br />

des demenziell erkrankten Menschen ist <strong>der</strong> zentrale Punkt.<br />

4. Individuell vs. Pauschal:<br />

Der gesellschaftliche Konsens über die F<strong>in</strong>anzierung des Gesundheitswesens<br />

ist e<strong>in</strong>e unabd<strong>in</strong>gbare Voraussetzung. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuell erfor<strong>der</strong>liche <strong>Pflege</strong> ist<br />

vernünftig, setzt aber e<strong>in</strong>e Handlungstheorie <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> voraus. D.h.: <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit,<br />

<strong>Pflege</strong>bedarf, <strong>Pflege</strong>aufwand,<strong>Pflege</strong>leistung s<strong>in</strong>d pflegewissenschaftlich<br />

def<strong>in</strong>iert, und werden mittels e<strong>in</strong>er <strong>Pflege</strong>, die lt. <strong>in</strong>dividueller <strong>Pflege</strong>planung,<br />

zielorientiert, evidenzbasiert, messbar, etc. erfolgt, realisiert. Die<br />

Institutionsabhängigkeit wird ebenfalls berücksichtigt!<br />

E<strong>in</strong>e <strong>Pflege</strong> entsprechend dem <strong>in</strong>dividuell erfor<strong>der</strong>lichen <strong>Pflege</strong>bedarf ist<br />

demzufolge möglich und setzt folgende Prämissen, Thesen voraus:<br />

- Jedes <strong>Pflege</strong>mess<strong>in</strong>strument bedarf e<strong>in</strong>er Handlungstheorie <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>.<br />

- Es muss vorab e<strong>in</strong>en gesellschaftlichen Konsens über die F<strong>in</strong>anzierung des<br />

zu befriedigenden <strong>Pflege</strong>bedarfes geben!<br />

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