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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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Behandlungskonferenz auf e<strong>in</strong>er Psychosenstation – Zusammenarbeit<br />

im Kontext <strong>der</strong> universitären Mediz<strong>in</strong><br />

He<strong>in</strong>er Hasslöwer<br />

E<strong>in</strong>en pfleglichen o<strong>der</strong> pflegsamen Umgang wünscht sich wohl je<strong>der</strong>, egal ob<br />

als kranker o<strong>der</strong> gesun<strong>der</strong> Mensch. Ich möchte <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Referat über den<br />

Alltag auf e<strong>in</strong>er Psychosenstation sprechen, wie wir pfleglichen, pflegsamen<br />

Umgang leben.<br />

1999 entstand die Idee zur Gründung e<strong>in</strong>es Zentrums für Psychosoziale Mediz<strong>in</strong><br />

u. a. mit sechs diagnosebezogenen Arbeitsbereichen – Angstspektrumsstörungen,<br />

Sucht, Affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen und Psychosen.<br />

Das gleichberechtigte Leitungsteam e<strong>in</strong>es Arbeitsbereiches setzt sich aus<br />

den unterschiedlichen Berufsgruppen zusammen wie lt. Psychologe, lt. Krankenpflege<br />

und lt. Oberarzt.<br />

Die Station PS 2 mit 23 Betten, die Sozialpsychiatrische Ambulanz und die<br />

Krisentageskl<strong>in</strong>ik mit 10 Behandlungsplätzen bilden den Bereich Psychosen.<br />

Auf <strong>der</strong> Station PS 2 entstand jetzt, also ab ca. 1999, e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s zugeschnittenes<br />

Gruppenangebot wie Kommunikationsgruppe, Soziales Kompentenztra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />

Psychoedukationsgruppe, verschiedene körperorientierte Gruppenangebote<br />

wie Eutonie o<strong>der</strong> Tanztherapie. Tägliche Morgenrunden und Akupunktur<br />

(nach dem NADA Protokoll) vervollständigen das Angebot. Je<strong>der</strong> Pat.<br />

erhält zeitnah zur Aufnahme e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen Wochenplan.<br />

Die OA-Visite auf <strong>der</strong> Station wurde weiterentwickelt und <strong>in</strong> Patienten-<br />

Konferenz, später <strong>in</strong> Behandlungskonferenz umbenannt. Schwerpunkt <strong>der</strong><br />

Behandlungskonferenz ist e<strong>in</strong> Verhandeln <strong>der</strong> Behandlung. Die Konferenz<br />

beg<strong>in</strong>nt mit e<strong>in</strong>em Interview, welches e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> zuständigen Bezugspersonen<br />

mit dem Patienten führt. Hier werden Fragen, Probleme und Themen angesprochen.<br />

Nach ca. 5-10 M<strong>in</strong>. (je nach Komplexität <strong>der</strong> Themen) beg<strong>in</strong>nt die<br />

Reflektionsphase d. h. <strong>der</strong> Patient kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eher passive Rolle (Zuhörerrolle)<br />

und das Team tauscht sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er wertschätzenden Art und Weise über<br />

die Behandlung aus (äußert auch subjektive Wahrnehmungen „…ich glaube,<br />

Hr. Schmidt ist sehr aufgeregt hier <strong>in</strong> dieser Runde…“). Ca. 5 M<strong>in</strong>uten danach<br />

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