10.10.2014 Aufrufe

Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Körperliche Gesundheit bei ambulant behandelten Menschen<br />

mit anhaltenden <strong>psychiatrischen</strong> Störungen<br />

Ann<strong>in</strong>a Sahli, Anna Schmid, Ulrich Junghan, Christoph Ab<strong>der</strong>halden<br />

H<strong>in</strong>tergrund<br />

In den letzten Jahren s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Studien erschienen, welche e<strong>in</strong>en Zusammenhang<br />

zwischen psychiatrischer Krankheit und e<strong>in</strong>em erhöhten Risiko für<br />

somatische Erkrankungen beschreiben. Menschen mit anhaltenden <strong>psychiatrischen</strong><br />

Störungen haben e<strong>in</strong>e zwischen 13 bis 20 Jahren ger<strong>in</strong>gere Lebenserwartung<br />

als die restliche Bevölkerung [1,2]. Die Gründe für die erhöhte Morbidität<br />

und Sterblichkeit s<strong>in</strong>d vielfältig. Sie reichen von Nebenwirkungen durch<br />

Psychopharmaka über e<strong>in</strong>en ungünstigen Lebensstil mit Risikofaktoren bis zur<br />

ungenügenden Krankheitsvorsorge. Dies s<strong>in</strong>d zum Beispiel Übergewicht, Rauchen,<br />

mangelhafte Ernährung o<strong>der</strong> zu seltene Rout<strong>in</strong>euntersuchungen beim<br />

Hausarzt.<br />

Die Sorge für die körperliche Gesundheit ist auch <strong>in</strong> <strong>psychiatrischen</strong> Diensten<br />

oft ungenügend. In <strong>der</strong> Literatur wird dafür plädiert, dass sich psychiatrisch<br />

<strong>Pflege</strong>nde vermehrt um die körperlichen Aspekte <strong>der</strong> Gesundheit ihrer PatientInnen<br />

kümmern sollten.<br />

Es stehen <strong>in</strong>zwischen verschiedene Checklisten zur Verfügung, mit denen relevante<br />

Angaben zur körperlichen Gesundheit erhoben und e<strong>in</strong>geschätzt werden<br />

können. Zum Beispiel das im UK entwickelte Serious mental illness Physical<br />

Health Improvement Profile (HIP) <strong>in</strong> Versionen für Männer und Frauen [3].<br />

Mit den HIP-Checklisten werden im Rahmen e<strong>in</strong>es Interviews und mit e<strong>in</strong>igen<br />

direkten Untersuchungen/Messungen 27 Aspekte des Gesundheitszustands<br />

abgeklärt und <strong>in</strong> Relation zu vorgegebenen Normwerten e<strong>in</strong>geschätzt als <strong>in</strong>ner-<br />

o<strong>der</strong> außerhalb <strong>der</strong> Normwerte (Abbildung 1). Werte außerhalb <strong>der</strong> Norm<br />

(rote Flagge) gelten als <strong>in</strong>terventionsbedürftig.<br />

250

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!