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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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Geistig beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen und demenziell erkrankte Menschen<br />

Geistige Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ist ke<strong>in</strong>e Krankheit. Die Relativität des Erlebens für Menschen<br />

mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ist mit <strong>der</strong> von demenziell erkrankten Menschen<br />

vergleichbar. D.h. normal ist, was die Mehrheit ist:<br />

- In <strong>der</strong> U-Bahn ist sowohl <strong>der</strong> demenziell erkrankte Mensch als auch <strong>der</strong><br />

geistig Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te <strong>in</strong> <strong>der</strong> M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit. Er ist hier nicht „normal".<br />

- In <strong>der</strong> Wohngruppe (WG) ist sowohl <strong>der</strong> demenziell erkrankte Mensch als<br />

auch <strong>der</strong> geistig Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mehrheit, hier ist er „normal", muss<br />

sich aber von e<strong>in</strong>er „nicht normalen" M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit wie Betreuern o<strong>der</strong> Ärzten<br />

anleiten lassen.<br />

Die Therapieansätze sowohl für demenziell erkrankte Menschen als auch für<br />

geistig beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen werden oft über die Defizite bestimmt. Wichtiger<br />

und hilfreicher ist es aber die vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

zum Ausgangspunkt <strong>der</strong> Therapieansätze zu machen. D.h. dass zielführende<br />

Therapieansätze immer (!) <strong>in</strong>dividuell s<strong>in</strong>d.<br />

Das Alter und die Alzheimer Demenz<br />

„ ist e<strong>in</strong> hoch<strong>in</strong>teressanter Vorgang: Man denkt und denkt und denkt. Plötzlich<br />

kann man sich an nichts mehr er<strong>in</strong>nern.“ (Ephraim Kishon)<br />

Die Lebenserwartung von geistig beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Menschen gleicht sich <strong>der</strong> von<br />

nichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Menschen zunehmend an. Menschen mit Down-Syndrom<br />

bzw. schwer geistig beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen haben h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e um bis zu 20<br />

Jahren ger<strong>in</strong>gere Lebenserwartung. Diese deutlich höhere Sterbewahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

bei geistig beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Menschen zeigt sich <strong>in</strong> den jüngeren Altersklassen<br />

bis 40 Jahre. Dies ist e<strong>in</strong>e Erklärung für die Zunahme von Menschen<br />

mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, die demenziell erkranken.<br />

Heiltherapeutische Behandlungsansätze (Thesen)<br />

1. In Anlehnung an die TEACCH-Methode (Treatment and Education of<br />

Autistic and related Communication handicapped Children) kann geistig<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Menschen durch e<strong>in</strong>e übersichtliche Strukturierung des Alltags<br />

<strong>in</strong> ihrer räumlichen und zeitlichen Orientierung geholfen werden. [1]<br />

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