Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
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5.5 Änderung der Batterielebensdauer aufgrund unterschiedlicher Fahrzeugnutzungsszenarien<br />
nahme der Speicherfähigkeit für dieses Szenario ist in der Legende <strong>mit</strong> Ladestrategie 2b<br />
bezeichnet und führt zu der längsten in dieser Abbildung dargestellten Lebensdauer <strong>von</strong><br />
über 12 Jahren. In Strategie 1 verbringt die Batterie einen größeren Anteil ihrer Nutzungsdauer<br />
bei höheren Ladezuständen und so<strong>mit</strong> bei höheren Spannungsniveaus als in den Ladestrategien<br />
2 und 2b. Eben diese höhere Spannung führt im verwendeten Alterungsmodell<br />
zur schnelleren Alterung und so<strong>mit</strong> zum geringeren Energieinhalt der Zelle.<br />
Für eine Abschätzung des Einflusses der Fahrprofile auf das Alterungsverhalten werden in<br />
Abbildung 62 für Ladestrategie 1 der simulierte SOH über der Zeit in Jahren für alle drei verwendeten<br />
Fahrprofile dargestellt. Für die beiden Fahrprofile, welche auf dem NEFZ und auf<br />
dem veLOG09 basieren, werden Batterielebensdauern <strong>von</strong> 10,35 und 10,65 Jahren erreicht.<br />
Das dritte in dieser Darstellung gezeigte Szenario hingegen führt zu einem Lebensende der<br />
Batterie nach neun Jahren. Als Ursache für diesen deutlichen Unterschied kommen drei Ursachen<br />
in Frage – die drei Eingangsgrößen für das Alterungsmodell – die Zyklentiefe, der<br />
Ladezustand und die Temperatur. Im veLOG06-basierten Fahrprofil wird am meisten Energie<br />
verbraucht. Daher rühren auch die längsten Ladedauern in Tabelle 18 für die Szenarien,<br />
welche dieses Profil verwenden. Im Vergleich <strong>mit</strong> den beiden anderen Fahrprofilen (Szenarien<br />
1 und 2) wird in Szenario 3 mindestens für den Ladevorgang die größte Zyklentiefe erreicht.<br />
Bereits nach dem ersten simulierten Tag (1.1.2020) ist die Zyklenalterung in Szenario<br />
3 in etwa doppelt so groß, wie in den beiden anderen Szenarien. Aufgrund der großen<br />
Standzeiten einerseits und der im vorliegenden Alterungsmodell verwendeten Methode andererseits,<br />
stellt die kalendarische Alterung gegenüber der Zyklenalterung den dominanten<br />
Einfluss auf die Lebensdauer der Fahrzeugbatterie dar. In Szenario 3 hat die kalendarische<br />
Alterung nach einem Tag einen Anteil <strong>von</strong> 99,96%. Dieser Anteil an der gesamten Alterung<br />
ist qualitativ beispielhaft für alle Szenarien. Tabelle 19 zeigt für die drei Szenarien die über<br />
den ersten Simulationstag ge<strong>mit</strong>telten Ladezustände und Temperaturen. Der Einfluss des<br />
Ladezustandes respektive der Spannung auf die kalendarische Alterung ist im Fall <strong>von</strong> Szenario<br />
3 also am günstigsten für die Lebensdauer und kann so<strong>mit</strong> nicht die Ursache für die im<br />
Vergleich schnellere Alterung sein. Allerdings ist die <strong>mit</strong>tlere Temperatur <strong>von</strong> Szenario 3 höher<br />
als bei den Szenarien 1 und 2. Ursache für den höheren Mittelwert sind die längeren<br />
Fahrzeiten, bei welchen die Temperatur deutlich über der Umgebungstemperatur liegt. Die<br />
zweite Ursache für die kürzere Lebensdauer der Batterie in Szenario 3 ist die vergleichsweise<br />
höhere Zelltemperatur aufgrund ihres exponentiellen Einflusses auf die Alterung.<br />
Szenario Mittlerer Ladezustand Mittlere Temperatur [°C]<br />
1 0,850 2,76<br />
2 0,846 2,70<br />
3 0,800 4,84<br />
Tabelle 19: Über den ersten Simulationstag (1.1.2020) ge<strong>mit</strong>telte Ladezustände und<br />
Temperaturen der Zelle für die Szenarien 1–3.<br />
Ein Vergleich <strong>von</strong> den Simulationsergebnissen der Szenarien 7 und 7c wird für die Untersuchung<br />
des Einflusses der Rückspeisung <strong>von</strong> Energie in das Stromnetz auf die Batteriealterung<br />
verwendet. In Tabelle 20 sind einige Rahmendaten der Simulationen zusammengefasst<br />
und Abbildung 63 zeigt einen Vergleich der SOH-Verläufe für beide Ladestrategien über der<br />
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