Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
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6. Chancen und Risiken der <strong>Netzintegration</strong> <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen auf verschiedenen Spannungsebenen<br />
6 Chancen und Risiken der <strong>Netzintegration</strong> <strong>von</strong><br />
Elektrofahrzeugen auf verschiedenen Spannungsebenen<br />
6.1 Erwarteter Energiebedarf <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen, Ladestrategien,<br />
potenzielle Integration <strong>von</strong> Windenergie<br />
In diesem Abschnitt wird hergeleitet, wie viel elektrische Energie das Stromversorgungsnetz<br />
für die Elektrofahrzeuge bereitstellen muss und wie viel da<strong>von</strong> aus Windenergie erzeugt<br />
werden kann. Die hier zeitabhängig berechnete Windstromerzeugung und Netzlast werden<br />
außerdem als Input im Übertragungsnetzmodell benötigt.<br />
6.1.1 Modellbildung<br />
Das Modell geht <strong>von</strong> folgenden Grundsätzen aus:<br />
• Zu jedem Zeitpunkt muss die Leistungsbilanz im deutschen Stromversorgungsnetz<br />
ausgeglichen sein, d.h. es muss genau so viel elektrische Leistung erzeugt werden<br />
wie verbraucht wird.<br />
• Da sowohl der Stromverbrauch als auch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />
zeitabhängig sind und zudem die xEV nur zeitweise ans Netz angeschlossen sind,<br />
ist eine zeitabhängige Modellierung der Stromerzeugung, des allgemeinen Stromverbrauchs<br />
und des Stromverbrauchs der xEV erforderlich.<br />
Weiter werden folgende Annahmen getroffen:<br />
• In diesem Abschnitt (6.1) wird ein hinreichend ausgebautes Stromversorgungsnetz angenommen,<br />
das heißt, es werden keine Netzengpässe betrachtet, sondern nur die<br />
Leistungsbilanz im deutschen Stromversorgungsnetz. Engpässe im Netz werden in Abschnitt<br />
6.2 untersucht.<br />
• Die gesetzlich vorgeschriebene Priorität der erneuerbaren Energien fordert, dass zu<br />
jedem Zeitpunkt soweit technisch möglich die gesamte verfügbare Erzeugungsleistung<br />
<strong>von</strong> Windenergieanlagen (WEA) und Photovoltaikanlagen (PVA) ins Netz eingespeist<br />
werden. Zur Gewährleistung der Netzstabilität ist aber eine Mindestleistung konventioneller<br />
Kraftwerke erforderlich; die dena-Netzstudie I schätzt bei einer installierten<br />
Windanlagenleistung <strong>von</strong> 48 GW den Bedarf an konventioneller Mindestleistung auf 20<br />
bis 30 GW [dena, 2005]. Übersteigt die Summe aus konventioneller Mindestleistung<br />
und Einspeisung aus WEA und PVA den Verbrauch, müssen WEA und/oder PVA gedrosselt<br />
werden oder die überschüssige Leistung muss gespeichert werden. Eine solche<br />
Speicherung ist zumindest teilweise in den Elektrofahrzeugen möglich, begrenzt<br />
durch verfügbare Akkukapazität und Netzanschlussleistung.<br />
• Zu jedem Zeitpunkt kann nur so viel Strom aus erneuerbaren Energien für das Laden<br />
<strong>von</strong> Elektrofahrzeugen (xEV) verwendet werden, wie über den sonstigen Verbrauch<br />
(d.h. Verbrauch ohne xEV) hinaus zur Verfügung steht. Ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien plus der Erzeugung aus netzstabilisierenden konventionellen<br />
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