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Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL

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6. Chancen und Risiken der <strong>Netzintegration</strong> <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen auf verschiedenen Spannungsebenen<br />

Kraftwerken geringer als der sonstige Verbrauch, muss der hinzukommende Ladebedarf<br />

der xEV aus konventionellen Energien erzeugt werden.<br />

• Es wird angenommen, dass die xEV hauptsächlich in der eigenen Garage bzw. am<br />

Wohnungsparkplatz ans Netz angeschlossen werden und nur in Ausnahmefällen an öffentlichen<br />

Ladestationen oder am Arbeitsplatz, da – wie im vorigen Kapitel gezeigt – für<br />

die meisten Tagesfahrstrecken eine Ladung pro Tag ausreicht und das Anschließen<br />

des Fahrzeugs ans Netz für den Nutzer einen zusätzlichen Aufwand bedeutet, der<br />

vermieden wird, wenn er nicht erforderlich ist. Beispielsweise wurde im Flottenversuch<br />

Mini-E Berlin festgestellt: »Die Kunden nutzen überwiegend ihre private Lademöglichkeit«<br />

[Weber, 2010] und »Wer über eine Ladestation zu Hause oder am Arbeitsplatz<br />

verfügt, benötigt zum Laden zwischendurch keine zusätzlichen Stationen im öffentlichen<br />

Raum. Die Technologie an den öffentlichen Ladestationen ist anfälliger und kostspieliger.«<br />

[Vattenfall Europe AG, 2012]<br />

• Hinsichtlich der Nutzung <strong>von</strong> Stromüberschüssen aus erneuerbaren Energien (EE)<br />

werden nur die Nachtstunden modelliert, da der Stromverbrauch nachts geringer ist als<br />

am Tag und daher nachts häufiger Überschüsse <strong>von</strong> EE-Strom auftreten. Zudem sind,<br />

wie in Abschnitt 5.2.1 gezeigt, viele xEV tagsüber unterwegs und kehren erst abends<br />

zum Wohnungsparkplatz zurück, so dass sich auch das Laden der xEV auf die Nachtstunden<br />

konzentriert. Da<strong>mit</strong> entfällt eine Modellierung der Photovoltaik.<br />

Hinsichtlich der zeitlichen Auflösung genügt die Betrachtung stündlicher Mittelwerte <strong>von</strong><br />

Netzlast und Windstromerzeugung, denn durch die Summierung über ganz Deutschland<br />

werden kurzzeitige Schwankungen ausgeglichen. Bei Betrachtung der viertelstündlichen<br />

Werte <strong>von</strong> Netzlast und Windstromerzeugung ist kein anderer Trend zu erkennen als bei<br />

Betrachtung der stündlichen Mittelwerte. Außerdem wird auch an der Strombörse die Stromerzeugung<br />

jeweils für ganze Stunden gehandelt. (Kurzzeitigere Schwankungen <strong>von</strong> Stromerzeugung<br />

und -verbrauch werden durch Regelleistung ausgeglichen.)<br />

6.1.1.1 Er<strong>mit</strong>tlung <strong>von</strong> Zeitreihen des Stromverbrauchs und der Stromerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energien<br />

Ausgehend <strong>von</strong> der Annahme, dass die zeitlichen Charakteristiken <strong>von</strong> Stromverbrauch und<br />

Windgeschwindigkeiten in den Jahren 2020 und 2030 ähnlich sind wie in den vergangenen<br />

Jahren, müssten die in den vergangenen Jahren gemessenen Zeitreihen <strong>von</strong> Stromverbrauch<br />

und Einspeisung <strong>von</strong> Windstrom auf den im Modellszenario 9 für 2020 und 2030 erwarteten<br />

Stromverbrauch und die installierten WEA-Leistungen extrapoliert werden. Zeitreihen<br />

für die onshore Windstromerzeugung und die „vertikale Netzlast“ stehen auf den Webseiten<br />

der Übertragungsnetzbetreiber zur Verfügung [50Hertz Transmission, 2011a, 2011d;<br />

amprion, 2011b, 2011c; TenneT, 2011b, 2011c; TransnetBW, 2012a, 2012b], aber für die<br />

Jahre 2007 bis 2010 weder für die offshore Windstromerzeugung noch für die Photovoltaik-<br />

Einspeisung. Die offshore Windparks waren noch in der Inbetriebnahme, die Protokollierung<br />

der Photovoltaik-Einspeisung beginnt erst in 2010 und erfasst auch in 2011 die Erzeugung<br />

noch nicht vollständig.<br />

9<br />

Das Modellszenario orientiert sich, wie in Kapitel 7 beschrieben, am Energiekonzept der Bundesregierung<br />

[BMWi & BMU, 2010], erweitert um den in 2011 beschlossenen Kernenergie-Ausstieg.<br />

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