Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
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6.2 Leistungsflussbetrachtung der Windenergie-Integration durch Elektrofahrzeuge<br />
c) Einspeisung durch onshore und offshore Windenergieanlagen<br />
Die Erzeugung aus Windenergie wird in der Regel in die Mittel- und Hochspannungsebene,<br />
nicht jedoch auf Übertragungsebene eingespeist. Daher werden Windenergieanlagen im<br />
Modell nicht wie andere regelbare Kraftwerke <strong>mit</strong>tels Transformatoren <strong>mit</strong> dem Netzmodell<br />
verbunden, sondern an den Lastknoten <strong>mit</strong> der Last verrechnet. Dazu müssen Annahmen<br />
getroffen werden, wie sich die installierte onshore Windleistung auf die Lastknoten aufteilt.<br />
Dies geschieht in vier Schritten:<br />
1. Zuweisung <strong>von</strong> Windparks <strong>mit</strong> einer installierten Leistung größer als 50 MW an den<br />
nächstgelegenen Lastknoten.<br />
2. Aufteilung der verbleibenden installierten Leistung aus Wind auf die einzelnen Bundesländer.<br />
3. Er<strong>mit</strong>tlung optimaler Standorte für Windenergie auf Basis des Referenzertrages.<br />
4. Berücksichtigung durchschnittlicher Windstärken bei der Zuweisung der installierten<br />
Kapazität zu einem Lastknoten.<br />
Die Lage der großen Windparks und die installierte Leistung pro Bundesland wurde Veröffentlichungen<br />
des Bundesumweltamts entnommen [UBA, 2012]. Der Referenzertrag wird <strong>mit</strong><br />
einem DWD-Standardkonverter er<strong>mit</strong>telt und bestimmt die Vergütung nach EEG [Deutscher<br />
Wetterdienst, 2012a]. Gebiete, in denen der Referenzertrag zwischen 60% und 100% liegt,<br />
gelten als mäßig geeignet für die Gewinnung <strong>von</strong> Windenergie. Hier wird eine reduzierte<br />
Vergütung nach EEG gezahlt. Überschreitet der tatsächliche Ertrag den Referenzertrag <strong>von</strong><br />
100%, dann wird <strong>von</strong> einer guten Windkraftnutzungseignung ausgegangen.<br />
Für das Modell wird angenommen, dass 37,5% der installierten Windleistung pro Bundesland<br />
in Regionen <strong>mit</strong> mäßiger Eignung und 62,5% der installierten Windleistung in Regionen<br />
<strong>mit</strong> guter Eignung installiert ist. Alle Lastknoten, die in einer Region liegen, die anhand des<br />
Referenzkriteriums weder als gut noch als mäßig klassifiziert werden kann, sind nicht in der<br />
Verteilung der Windenergie enthalten. Zwischen den verbleibenden Lastknoten <strong>mit</strong> Windenergieeinspeisung<br />
erfolgt die genaue Er<strong>mit</strong>tlung der Verteilung anhand der Windstärken,<br />
die ebenfalls vom DWD veröffentlicht werden [Deutscher Wetterdienst, 2012b]. Lastknoten,<br />
die in einer windstarken Region liegen, wird eine höhere installierte Windleistung zugewiesen<br />
als solchen in windschwachen Regionen.<br />
Der Aufbau <strong>von</strong> offshore Windenergieparks ist für eine weitere Erhöhung des Anteils erneuerbarer<br />
Energien an der Einspeisung wichtig, da einerseits die onshore Kapazitäten weitgehend<br />
erschlossen sind und außerdem über dem offenen Meer höhere Windgeschwindigkeiten<br />
zur Energieerzeugung genutzt werden können [Hau, 2008]. Für die Modellierung wurden<br />
der aktuelle Stand und die Planung des Ausbaus recherchiert [dena, 2011]. Da nicht für alle<br />
geplanten Windparks die Anschlusspunkte angegeben sind, wurde die Annahme getroffen,<br />
dass bei Nichtnennung des Anschlusspunktes ein Windpark an den Knoten angeschlossen<br />
wird, an dem auch der nächstgelegene Windpark, bei dem der Anschlusspunkt genannt wurde,<br />
angeschlossen wird. Die Lage aller Anschlusspunkte ist Abbildung 82 zu entnehmen.<br />
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