Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
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7. Energiewirtschaftliche Einordnung der <strong>Netzintegration</strong> <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen<br />
7.1.1.7 Zusammenfassung und Diskussion<br />
Die Analyse der TCO hat ergeben, dass Elektrofahrzeuge unter bestimmten Voraussetzungen<br />
einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber konventionell betriebenen <strong>Fahrzeugen</strong> haben<br />
können. Jedoch sprechen die Ergebnisse dieser Analyse dafür, dass konventionell betriebene<br />
Fahrzeuge zurzeit und auch in den nächsten Jahren unter den getroffenen Annahmen<br />
ohne Anreizsysteme Elektrofahrzeugen wirtschaftlich überlegen sind. Es wurde gezeigt, dass<br />
Elektrofahrzeuge höhere Kosten gegenüber den Referenzfahrzeugen aufweisen und geringere<br />
Kosten im Betrieb diese höheren Anschaffungskosten speziell in den nächsten Jahren<br />
nicht kompensieren können. Angenommenen Kostendegressionen – gerade im Bereich der<br />
Batterie, des Elektromotors und der Leistungselektronik – greifen nur dann, wenn Elektromobilität<br />
sich im Markt etabliert. Allerdings werden diese Degressionen im Umkehrschluss zu<br />
großen Teilen ausbleiben, wenn es aufgrund der mangelnden Wirtschaftlichkeit <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen<br />
nicht gelingt, diese in den Markt zu bringen. Batteriekosten haben einen signifikanten<br />
Einfluss auf die Anschaffungskosten und die TCO. Eine günstigere Batteriekostenentwicklung<br />
würde die einzelwirtschaftliche Bewertung <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen verbessern.<br />
Auch Fahrleistungen und Energiepreisentwicklungen haben einen maßgeblichen Einfluss auf<br />
die TCO. Insgesamt sind die Ergebnisse stark abhängig <strong>von</strong> den getroffenen Annahmen.<br />
Abschließend ist anzumerken, dass hier die Kosten über 11 Jahre dargestellt werden. Fraglich<br />
sind auch das Verhalten und die Sicht zukünftiger Nutzer. Unter den gegebenen Annahmen<br />
sieht ein Nutzer zunächst höhere Anschaffungskosten und den Bedarf, diesen Kostennachteil<br />
über mehrere Jahre wieder herauszufahren. Ob eine Weitsicht (bzw. Vorfinanzierung)<br />
möglicher Einsparungen im Betrieb schon beim Kauf berücksichtigt wird, bleibt fraglich.<br />
Demnach bestimmt auch das Verhalten der Nutzer und mögliche flankierende Anreizsysteme<br />
maßgeblich den wirtschaftlichen Erfolg <strong>von</strong> Elektromobilität. Zudem ist ein Nutzenverlust<br />
durch die beschränkten Reichweiten der xEV bei dieser Analyse nicht betrachtet oder eingerechnet<br />
(Kosten für Mietwagen, Taxi, oder ähnliches). Um Elektromobilität wirtschaftlich erfolgreich<br />
zu gestalten muss dieser Nutzenverlust möglichst gering gehalten werden. Das wird<br />
wiederum beeinflusst <strong>von</strong> Entwicklungen der Infrastruktur und der Batterie.<br />
7.1.2 Anreizsysteme für die (Markt-)Einführung <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen<br />
Bisher wurden Anreizsysteme für die Markteinführung <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen nicht betrachtet.<br />
Allerdings können diese die Ergebnisse und die einzelwirtschaftliche Bewertung <strong>von</strong><br />
Elektrofahrzeugen deutlich beeinflussen. Der folgende Abschnitt widmet sich einer Betrachtung<br />
<strong>von</strong> Anreizsystemen und deren Wirkung auf die TCO.<br />
7.1.2.1 Anreizsysteme<br />
Die Bundesregierung fördert die Einführung <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen und verfolgt das Ziel, 1<br />
Mio. Fahrzeuge bis 2020 und 6 Mio. Fahrzeuge bis 2030 auf den Markt zu bringen [Die Bundesregierung,<br />
2009]. Allerdings wurde gezeigt, dass Elektrofahrzeuge unter den getroffenen<br />
Annahmen heute und in naher Zukunft keine Vorteile in den TCO erzielen können. In dieser<br />
Zeit können Anreizsysteme helfen, eine Markteinführung <strong>von</strong> Elektromobilität zu beschleunigen.<br />
Wie in Abschnitt 5 beschrieben, laufen zurzeit zahlreiche Forschungsprojekte und Demonstrationsvorhaben<br />
in Deutschland. Zudem wurde die KFZ-Besteuerung in 2009 refor-<br />
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