Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
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6. Chancen und Risiken der <strong>Netzintegration</strong> <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen auf verschiedenen Spannungsebenen<br />
chern und Oberbrunn bei München liegt. Die maximale Veränderung der Knotenspannung im<br />
Vergleich liegt in diesem Szenario bei 0,035 p.u. durch das Laden <strong>von</strong> 4 Mio. xEV. Auch hier<br />
werden die zulässigen Grenzwerte für die Spannung durch das Laden der xEV nicht verletzt.<br />
Untersucht man das Verhalten des Netzmodells 2020 bei gleichzeitigem Laden <strong>von</strong> 4,5 Mio.<br />
<strong>Fahrzeugen</strong>, so kommt es auf eben genannten Leitungsabschnitt bei München zu einer ersten<br />
Überlastung. Viel gravierender ist jedoch, dass die im Netzmodell verfügbare installierte<br />
Leistung zur Beladung <strong>von</strong> 4,5 Mio. xEV zum Zeitpunkt der Spitzenlast nicht mehr ausreicht.<br />
Dies zeigt, dass die Erzeugung im Jahr 2020 in einem großen Ausmaß auf Windenergie angewiesen<br />
sein wird.<br />
Dieser Effekt tritt im Netzmodell 2030 noch deutlicher zu Tage. Durch die starken Veränderungen<br />
im Kraftwerkspark hin zu einem hohen Anteil erneuerbarer Energiequellen ist die<br />
verfügbare installierte Leistung aus konventionellen Kraftwerken so weit gesunken, dass das<br />
Worst-Case-Szenario ohne Windeinspeisung und ohne der Einspeisung aus Pumpspeicherkraftwerken<br />
nicht einmal die Spitzenlast decken kann, selbst wenn keine Elektrofahrzeuge<br />
zum gleichen Zeitpunkt laden. Lässt man die Einspeisung aus Pumpspeicherkraftwerken im<br />
Netzmodell 2030 zu, so kann die Spitzenlast gedeckt werden. Allerdings ist der konventionelle<br />
Kraftwerkspark dabei so stark ausgelastet, dass nicht einmal 1Mio. Elektrofahrzeuge zusätzlich<br />
geladen werden können. Zur Untersuchung der xEV-Integration ist daher v.a. im<br />
Netzmodell 2030 die Berücksichtigung der Windenergieeinspeisung notwendig.<br />
Um eine Aussage darüber machen zu können, <strong>mit</strong> welcher Wahrscheinlichkeit eine gewisse<br />
Windenergiemenge zur Verfügung steht, wurden aus den Häufigkeitsverteilungen der onshore<br />
und offshore Windenergieeinspeisung Quantile gebildet. Bevor für jedes Quantil die maximal<br />
mögliche xEV-Integration bestimmt wurde, wurde das Szenario ohne zusätzliche Last<br />
<strong>von</strong> xEV getestet, um zu vermeiden, dass es Leitungsüberlastungen aufgrund <strong>von</strong> zu starker<br />
Windenergieeinspeisung gibt.<br />
Sowohl bei einer Windenergieeinspeisung <strong>von</strong> 0,77GW onshore und 0,54GW offshore<br />
(10%-Quantil) also auch bei einer Windenergieeinspeisung <strong>von</strong> 1,40GW onshore und<br />
1,47GW offshore (20%-Quantil) ist im Netzmodell 2030 eine zusätzliche Beladung <strong>von</strong><br />
1Mio. xEV zum Zeitpunkt der Spitzenlast nicht möglich, weil nicht genügend Erzeugungskapazität<br />
vorhanden ist. Bei einer Windenergieeinspeisung <strong>von</strong> 2,21GW onshore und 2,51GW<br />
offshore (30%-Quantil) ist eine Beladung <strong>von</strong> EVs möglich, allerdings kommt es zu ersten<br />
Leitungsüberlastungen an der Küste aufgrund der Einspeisung der offshore Windenergie.<br />
Daher wurde im Modell die offshore Einspeisung bei 1,47GW (20%-Quantil) konstant gehalten,<br />
während die Windeinspeisung onshore weiter Schritt für Schritt erhöht wurde. Bei einer<br />
Windenergieeinspeisung onshore <strong>von</strong> 2,21GW ist es dann möglich 1Mio. Fahrzeuge gleichzeitig<br />
zu laden, während sich diese Anzahl bei einer onshore Windeinspeisung <strong>von</strong><br />
10,88GW auf 3,5Mio. xEV erhöht. Tabelle 37 fasst die einzelnen Untersuchungsschritte<br />
zusammen. In allen Fällen war eine weitere Erhöhung der gleichzeitig ladenden xEV nicht<br />
mehr möglich, weil die Erzeugungskapazität hierfür nicht ausgereicht hat. Stark belastet,<br />
allerdings nicht überlastet, war der Leitungsabschnitt zwischen Irsching und Zolling in Bayern,<br />
wenn die Anzahl gleichzeitig ladender EVs über 3Mio. lag. Liegt die onshore Windenergieeinspeisung<br />
im Netzmodell bei 15,68GW (90%-Quantil), kommt es bei Spitzenlast auch<br />
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