Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8. Zusammenfassung und Ausblick<br />
8 Zusammenfassung und Ausblick<br />
Das Projekt liefert Antworten auf die Frage, ob ein Bestand an <strong>Fahrzeugen</strong> <strong>mit</strong> <strong>elektrifizierten</strong><br />
Antriebskomponenten und der Lademöglichkeit aus dem öffentlichen Netz (xEV) sowohl als<br />
Energiespeicher als auch zur energieeffizienten Einbindung <strong>von</strong> fluktuierenden Stromerzeugern<br />
sinnvoll eingesetzt werden kann. Das Konzept der <strong>Netzintegration</strong> <strong>von</strong> xEV wird <strong>mit</strong><br />
Hilfe <strong>von</strong> Detailmodellen der fossilen und regenerativen Stromerzeugung, des Fahrzeugantriebs<br />
inklusive Batterie, der Ladestrategie, des Übertragungsnetzes und typisierter Verteilnetze,<br />
<strong>mit</strong> ökonomischen Modellen zur Kostenanalyse sowie deren Einbettung in kostenoptimale<br />
Energieszenarien untersucht. Anspruch des Projektes ist die Zusammenführung der<br />
detaillierten Simulationsergebnisse <strong>von</strong> Einzeltechniken zu einem Gesamtszenario <strong>mit</strong> einer<br />
sektorübergreifenden Bewertung der <strong>Netzintegration</strong> <strong>von</strong> xEV.<br />
Ein zentrales Projektergebnis ist, dass der Betrieb <strong>von</strong> unterstellten 1 Mio. Elektrofahrzeugen<br />
in 2020 und 6 Mio. in 2030 – entsprechend den Zielen der Bundesregierung – technisch ohne<br />
größere strukturelle Anpassungen der Übertragungsnetze und Stromerzeugung möglich<br />
ist. Dennoch ist die Aufnahmefähigkeit für überschüssige Windenergie durch xEVs begrenzt,<br />
da der Transport der Windenergie zu den Speicherkapazitäten in den <strong>Fahrzeugen</strong> in den<br />
meisten Fällen an den Übertragungskapazitäten des Netzes scheitert. Besondere Bedeutung<br />
für das Konzept der <strong>Netzintegration</strong> <strong>von</strong> xEV hat das Ladeverhalten. Die Untersuchung verschiedener<br />
Ladestrategien – abgeleitet aus dem derzeitigen privaten Nutzerverhalten – hat<br />
gezeigt, dass nächtliches Laden zu Schwachlastzeiten deutliche Vorteile in Bezug auf Batterielebensdauer,<br />
Netzauslastung, Ausnutzung der Windenergie und Nutzung <strong>von</strong> Windstromüberschüssen<br />
hat. Die untersuchte Netzrückspeisung hat in der Zukunft das Potenzial kurzfristige<br />
Lastspitzen zu senken. Dem stehen die unklare Erlössituation für die Fahrzeugbesitzer<br />
und die erkennbaren Einbußen bei der Batterielebensdauer heutiger Lithium-Ionen-<br />
Technik entgegen. Die Untersuchung <strong>von</strong> Energieszenarien hat gezeigt, dass Elektrofahrzeuge<br />
Bestandteil einer kosteneffizienten CO 2 -Minderungsstrategie sein können.<br />
Fahrzeugnutzung und -auslegung<br />
Ausgehend <strong>von</strong> Nutzeranalysen (MiD-Studie und Einzelanalyse <strong>mit</strong> TU-veLOG-Daten) sowie<br />
spezifischen Eigenschaften <strong>von</strong> BEV, REEV, PHEV, Batterie- und Ladetechnik wurde <strong>mit</strong><br />
dem Fahrzeug-Energiemodell der Energiebedarf unterschiedlicher xEV-Konzepte berechnet<br />
und die Dimensionierung des Energiespeichers diskutiert. Als Ergebnis der Gegenüberstellung<br />
<strong>von</strong> Batteriekosten und Kundenwunsch bzw. tatsächlichem Bedarf wurden elektrische<br />
Reichweiten <strong>von</strong> 120 km für das BEV, 50 km für das REEV und 30 km für das PHEV festgelegt.<br />
Es zeigt sich, dass im Fall der MiD-Daten 75% der Tagesstrecken <strong>mit</strong> dem REEV und<br />
92% der Tagesstrecken <strong>mit</strong> dem BEV rein elektrisch zurückgelegt werden können, wenn<br />
man nächtliches Nachladen unterstellt. Im Fall der Berliner Stichprobe (viele Kurzstrecken im<br />
Stadtverkehr) steigt der Anteil der rein elektrisch absolvierbaren Strecken auf 88% beim<br />
REEV und 96% beim BEV. Zusätzliches untertägiges Laden hat nur eine geringe Erhöhung<br />
dieser Anteile zur Folge, die hohen Investitionen in die Infrastruktur gegenüber stehen. Die<br />
Untersuchungen zeigen, dass REEV trotz der geringeren zu Grunde gelegten elektrischen<br />
Reichweite einen Großteil der <strong>mit</strong> dem BEV möglichen gefahrenen Tageskilometer und<br />
-strecken absolvieren können. Sie haben den Vorteil, <strong>mit</strong> Unterstützung der Verbrennungskraftmaschine<br />
auch längere Strecken zurücklegen zu können.<br />
Seite 245