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Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL

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8. Zusammenfassung und Ausblick<br />

Die Auslegung der xEV-Konzepte und deren längsdynamische Simulation lassen erkennen,<br />

dass im Vergleich zur individuellen Fahrweise die Nebenaggregate (vor allem Heizung) im<br />

BEV einen mehr als dreifach höheren Einfluss auf den Gesamtverbrauch haben. Sie müssen<br />

<strong>mit</strong> der Energie aus der Batterie versorgt werden und stehen da<strong>mit</strong> in Konkurrenz zur Reichweite.<br />

Eine jederzeit (auch am Ende der Batterielebensdauer im Winterbetrieb) gesicherte<br />

Reichweite würde demnach eine signifikante Überdimensionierung der Batterie erfordern: die<br />

anfänglich 15 kWh große Batterie (BEV, 120 km Reichweite, 2010) müsste dann auf einen<br />

Energieinhalt <strong>von</strong> 40 kWh ausgelegt werden, was wirtschaftlich aktuell nicht darstellbar ist.<br />

Ladestrategien und Stromerzeugungsszenarien<br />

Auf Basis der im Projekt entwickelten Energieszenarien – nach den Vorgaben des Energiekonzeptes<br />

der Bundesregierung vom Juni 2011 – wird dargelegt, dass eine gleichmäßige<br />

Verteilung der Ladezeiten auf die Schwachlaststunden 0 bis 6Uhr einen deutlich positiven<br />

Einfluss auf das Stromerzeugungssystem und die Windstromnutzung haben kann. So kann<br />

im Szenariojahr 2030 bei gleichmäßig auf die Nachtstunden verteiltem Laden – ohne Berücksichtigung<br />

<strong>von</strong> Netzengpässen (siehe jedoch Punkt „Übertragungsnetze“ unten) – 44%<br />

bis 57% des Ladebedarfs aus dem sonst nicht nutzbaren Windstromüberschuss gedeckt<br />

werden. Eine Erweiterung der Ladestrategie um eine Windangebotssteuerung lässt die<br />

Windstromdeckung des Ladebedarfs nur unwesentlich auf 51% bis 60% steigen. (Die<br />

Spannweite des nutzbaren Anteils ergibt sich dadurch, dass zum einen ein Jahr <strong>mit</strong> wenig,<br />

zum anderen <strong>mit</strong> viel Wind angenommen wird.) Tagsüber ist der Windüberschuss geringer,<br />

da die Netzlast auch ohne xEV schon höher ist.<br />

Übertragungsnetze<br />

Die Berücksichtigung der Transportkapazitäten der Übertragungsnetze zeigt, dass ein gesteuertes<br />

Beladen der xEV-Flotte maximal 8% der überschüssigen Windenergie zusätzlich<br />

integrieren kann. Da<strong>mit</strong> stellen Elektrofahrzeuge allenfalls einen kleinen Teil der Gesamtlösung<br />

für eine erhöhte Integration erneuerbarer Energien dar. Durch einen verstärkten Netzausbau<br />

lässt sich die Windenergieintegration der xEV-Flotte auf bis zu 24% steigern. Bei<br />

allen getesteten Szenarien ist die Annahme der konventionellen Mindesterzeugung zwischen<br />

20 GW und 30 GW ein Hauptgrund für die Entstehung der Windenergieüberschüsse. Gelänge<br />

es diese zu reduzieren, würde einerseits die Windenergieintegration deutlich verbessert,<br />

allerdings würden aufgrund der geringeren Windenergieüberschüsse Elektrofahrzeuge nur<br />

noch rund 2% der verbleibenden überschüssigen Windenergie zusätzlich integrieren können.<br />

Verteilnetze<br />

Die Auswertung <strong>von</strong> Asymmetrie, Oberschwingungen, Knotenspannungen und Leitungsauslastung<br />

identifiziert die letzten beiden Größen als li<strong>mit</strong>ierende Grenzwerte für die Integration<br />

<strong>von</strong> Elektrofahrzeugen im Niederspannungsnetz. Bei kumulierter Ladung aller xEV an einem<br />

Knoten zur Spitzenlastzeit sind selbst bei einphasigem Laden nur Durchdringungen <strong>von</strong> maximal<br />

2% möglich, bevor es zu Grenzwertverletzungen kommt. Eine Verschiebung der Ladung<br />

in die Nacht führt zur signifikanten Verbesserung der maximalen xEV-Durchdringung.<br />

Selbst bei konzentrierter Ladung aller xEV an einem Knoten sind xEV-Durchdringungen <strong>von</strong><br />

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