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Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL

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6. Chancen und Risiken der <strong>Netzintegration</strong> <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen auf verschiedenen Spannungsebenen<br />

Bei Anschluss des Kabels erkennt diese Schutzeinrichtung, ob Spannung anliegt, und ebenso,<br />

ob ein Schutzleiter vorhanden ist, außerdem ist eine weitere Fehlerstromschutzeinrichtung<br />

in die Box integriert. Der Schutzleiteranschluss, verbunden <strong>mit</strong> sämtlichen berührbaren<br />

und leitfähigen Teilen, wird zwischen der Kontrollbox und der Ladesteckdose permanent<br />

überwacht. In Ergänzung zur zweiten Ladebetriebsart wird das Fahrzeug im dritten Typ über<br />

ein in das Elektrofahrzeug integriertes Bordladegerät sowie einem in die Ladestation integrierten<br />

Lade-Controller <strong>mit</strong> dem Netz verbunden. Bei der für die größten Leistungen und die<br />

Schnellladung konzipierten vierten Betriebsart wird das Elektrofahrzeug <strong>mit</strong> Gleichstrom geladen,<br />

der <strong>von</strong> einem stationären Umrichter geliefert wird.<br />

Bei einer Betriebsspannung <strong>von</strong> 230 V bzw. 400 V im Niederspannungsnetz ergeben sich<br />

Ladeleistungen zwischen 3,7 kW und maximal 277,1 kW. Da Schnellladung gemäß Ladebetriebsart<br />

3 und 4 zu drastischen Spannungsfällen am Hausanschluss führen würde, liegt der<br />

Fokus der Untersuchung zunächst auf den ersten beiden Ladebetriebsarten, die eine Normalladung<br />

gemäß der bisher betrachteten Ladestrategien, nach Ankunft des Fahrzeuges zu<br />

Hause, oder während der Nacht, ermöglichen. Bei den Ladeleistungen wurde nicht wie in<br />

den Kapiteln zuvor <strong>mit</strong> einer um den Leistungsfaktor 0,9 reduzierten Ladeleistung gerechnet<br />

(siehe Abschnitt 6.1.1.2), da hier Belastungsgrenzen im Sinne einer Worst-Case-<br />

Abschätzung er<strong>mit</strong>telt werden sollen.<br />

Typ Beschreibung Ladeleistung<br />

1<br />

2<br />

Anschluss an ein- oder dreiphasiges Wechselstromnetz für<br />

Bemessungsströme bis 16 A<br />

Ergänzend zu Klasse 1 sind Geräteströme bis 32 A zugelassen<br />

und ein Pilotkontakt erforderlich<br />

3,7 kW (einphasig)<br />

11,1 kW (dreiphasig)<br />

7,4 kW (einphasig)<br />

22,2 kW (dreiphasig)<br />

3 Betriebsart für Wechselstrom – Schnellladung bis 250 A 173,2 kW (bei 400 V)<br />

4 Vorgesehen für Schnellladung <strong>mit</strong> Gleichstrom bis 400 A 277,1 kW (bei 400 V)<br />

Tabelle 38: Ladebetriebsarten nach DIN EN 61851-1<br />

DIN EN 62196-1 (VDE 0623 Teil 5) legt die Anforderungen an die Stecker fest, welche durch<br />

DIN EN 61851-1 (VDE 0122) beschrieben worden sind und gilt für AC-Ladungen bis 690V<br />

und 250A als auch für DC-Ladungen bis 600V und 400A. Es werden jedoch keine physischen<br />

Dimensionen für die Ladebuchse vorgegeben, sondern auf DIN EN 60309-1 (VDE<br />

0623-1) verwiesen, welche im Allgemeinen vorgibt, wie Stecker und Kupplungen aufgebaut<br />

sein müssen [DIN, 2007, 2010b].<br />

Ein Stecker, der <strong>mit</strong> einem Leistungsspektrum <strong>von</strong> einphasig 16A bis dreiphasig 63A bei<br />

230V oder 400V die Anforderungen der Ladebetriebsarten 1 und 2 erfüllt, wurde vom Systemhersteller<br />

Mennekes in Kooperation <strong>mit</strong> Daimler und RWE entwickelt [MENNEKES Elektrotechnik<br />

GmbH & Co. KG, 2012b]. Dieser Stecker wurde zur Normung beim IEC vorgestellt<br />

und in der IEC 62196-2 genormt, welche voraussichtlich im September 2012 gültig wird. Neben<br />

drei Außenleitern, der Masse und dem Nullleiter sind eine Näherungserkennung und ein<br />

Schaltpilot vorgesehen. Die Näherungserkennung hat die Aufgabe, die Stromtragfähigkeit<br />

der Ladeleitung festzulegen und die Wegfahrsperre beim Ladevorgang zu aktivieren. Die<br />

Funktionsweise des Schaltpilots ist ebenso in DIN EN 61851-1 definiert und umfasst im We-<br />

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