Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
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5. Trends in der Elektrifizierung des Antriebsstrangs <strong>von</strong> <strong>Fahrzeugen</strong> und deren Nutzung<br />
fahrzeuge. Aus Herstellersicht muss dafür vor allem der modulare, individuell optimierte Aufbau<br />
entwickelt und eine sichere und zuverlässige Systemintegration erreicht werden. Daneben<br />
stehen Effizienzsteigerungen im Fokus. Diese betrifft auf der einen Seite die Werkstofftechnik:<br />
der Einsatz <strong>von</strong> Leichtbauwerkstoffen wie Magnesium, Aluminium und innovativer<br />
Verbundwerkstoffe beschleunigt den Einsatz und die Rentabilität <strong>von</strong> Leichtbaukonstruktionen.<br />
Auf der anderen Seite steht die Optimierung <strong>von</strong> Steuerungsprozessen zur Maximierung<br />
der Energieeffizienz im System Speicher-Antrieb-Netz.<br />
Die folgenden Abschnitte befassen sich <strong>mit</strong> den Möglichkeiten und Grenzen in der Elektrifizierung<br />
des Antriebsstrangs. Ausgegangen wird (1) <strong>von</strong> der Charakteristik verschiedener<br />
Antriebskonzepte, der Batterie- und Ladetechnik und der Reflektion bedeutender Demonstrationsvorhaben<br />
in Deutschland und (2) einer Nutzeranalyse, die Daten aus der Studie Mobilität<br />
in Deutschland (MiD), Daten des TU-veLOG-Datenloggers und Daten aus Einzelanalysen<br />
<strong>mit</strong>einander verknüpft. Die Ergebnisse fließen in das entwickelte Energiemodell ein. Es berechnet<br />
den Energiebedarf unterschiedlicher Fahrzeugkonzepte <strong>mit</strong> elektrifiziertem Antriebsstrang<br />
und ermöglicht dadurch die Auslegung und Dimensionierung des Energiespeichers.<br />
Die Ergebnisse aus dem Fahrzeug-Energiemodell werden hinsichtlich der Verbrauchsberechnung,<br />
der Einflussfaktoren auf den Verbrauch und des möglichen Anteils elektrischen<br />
Fahrens an der Zahl der insgesamt absolvierten Fahrten diskutiert. Abgerundet wird das Kapitel<br />
durch Betrachtungen zum Alterungsverhalten der Batterien.<br />
5.1.1 Antriebskonzepte<br />
Im Rahmen des Projekts NET-ELAN werden drei Fahrzeugausprägungen untersucht: BEV<br />
(Battery Electric Vehicle), REEV (Range Extended Electric Vehicle) und PHEV (Plug-in Hybrid<br />
Electric Vehicle). Der Vollständigkeit halber ist auch das vierte elektrifizierte Antriebskonzept<br />
(HEV – Hybrid Electric Vehicle) aufgeführt. Wegen der fehlenden Verbindung zum<br />
Stromnetz wird es in NET-ELAN nicht betrachtet.<br />
Der Vorteil des Elektroantriebs besteht in den sehr hohen Wirkungsgraden (70–99%). Dies<br />
gilt auch für den Teillastbereich, ist also besonders im Batteriebetrieb <strong>von</strong> Bedeutung. Im<br />
Gegensatz zum Benzin- oder Dieselantrieb hat der Elektroantrieb weniger mechanische Teile<br />
und ist daher weniger wartungs- und betriebskostenintensiv. Die Drehmomentabgabe<br />
kann unterbrechungsfrei über den gesamten Geschwindigkeitsbereich erfolgen. Daher kann<br />
auf Anfahrsynchronisation oder schaltbare Übersetzung verzichtet werden. Der Elektroantrieb<br />
lässt sich <strong>mit</strong> einer elektromotorischen Bremse koppeln, so dass beim Bremsen Energie<br />
zurückgewonnen werden kann (Rekuperation). Der Elektromotor gilt <strong>mit</strong>tlerweile als ausgereift.<br />
Das geringere Gewicht und die geringeren Abmessungen des Elektromotors (verglichen<br />
<strong>mit</strong> einer Verbrennungskraftmaschine) bieten Vorteile bei dessen Positionierung (z.B. als<br />
Radnabenmotor). Demgegenüber stehen die hohe Masse und große Abmessung der Batterie,<br />
die <strong>mit</strong> einer großen Bauraumnutzung und einer eng begrenzten maximalen Reichweite<br />
einhergehen.<br />
In der elektrischen Traktion müssen die Antriebskomponenten hoch ausgenutzt werden, um<br />
Gewicht, Volumen und Herstellungskosten zu minimieren. Dafür sind Drehfeldmaschinen gut<br />
geeignet. Durch die Steuerungsmöglichkeiten der Leistungselektronik lassen sich die Be-<br />
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