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Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL

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5.1 Grundlegende Aspekte zur Elektromobilität<br />

Geht man <strong>von</strong> diesen Kriterien aus und bewertet die Zyklenfestigkeit und Energie- bzw. Leistungsdichte<br />

als wichtigste Bedingungen, ergibt sich, dass Lithium- und Nickel-Metallhydrid-<br />

Batterien am besten geeignet sind, um in <strong>Fahrzeugen</strong> eingesetzt und gleichzeitig zur <strong>Netzintegration</strong><br />

genutzt zu werden. Auch Natrium-Schwefel- und ZEBRA-Batterien erweisen sich –<br />

im Gegensatz zu Blei- und Nickel-Kadmium-Batterien – als geeignet. Die Zink-Luft-Batterie<br />

eignet sich für den Einsatz im Fahrzeug, jedoch nicht für die <strong>Netzintegration</strong>. Als Primärbatterie<br />

könnte sie nur ins Netz entladen werden. Dies ist unrentabel, vergleichbar <strong>mit</strong> der<br />

Stromerzeugung für das Netz durch den Range Extender im Fahrzeug. Die zugrunde liegende<br />

Bewertung konzentriert sich auf den Schwerpunkt <strong>Netzintegration</strong> und berücksichtigt nicht<br />

die Verfügbarkeit, kalendarischer Lebensdauer und Eignung als Antriebsbatterie.<br />

Andere Speichersysteme wie Brennstoffzellen, Doppelschichtkondensatoren und Schwungräder<br />

sind für Betrachtungen im Rahmen des Projekts NET-ELAN nicht relevant, weisen<br />

aber teilweise interessante Schnittstellen und sekundäre Anwendungsmöglichkeiten auf.<br />

In den E-<strong>Fahrzeugen</strong> und Prototypen <strong>von</strong> heute sowie vermutlich auch im Zeitraum bis 2030<br />

werden überwiegend Lithium-Ionen-Systeme verwendet werden. Gründe hierfür sind die im<br />

Vergleich zu anderen Zellchemien höheren Energiedichten, Leistungsdichten und Lebensdauern<br />

[Anderman, 2009; Burke, 2007; Markel & Simpson, 2006; Scrosati & Garche, 2010].<br />

Daher werden im Rahmen des Projekts NET-ELAN für die Modellierung und die Systemauslegung<br />

nur Lithium-Ionen-Batterien betrachtet.<br />

5.1.3 Ladetechnik<br />

Laut MiD-Studie [infas & DLR, 2010] verfügen über 70% der Fahrzeugnutzer über einen<br />

eigenen Stellplatz. Ein Großteil der Fahrzeuge kann nachts ans Stromnetz angeschlossen<br />

werden. Die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur sind eindeutig: Sie muss sicher, leicht<br />

installierbar und <strong>mit</strong> einer bequemen Authentifizierungs- und Abrechnungsmethodik versehen<br />

sein. An der Umsetzung eines einheitlichen Steckerstandards wird gearbeitet. Aus Platzund<br />

Komfortgründen wären Möglichkeiten des kabellosen Ladens angebracht. Das Aufladen<br />

der Traktionsbatterie <strong>mit</strong>tels elektromagnetischer Induktion wurde aber bislang nur probeweise<br />

umgesetzt. Die Vorteile des Verfahrens: es ist verschleißfrei, funktioniert unabhängig<br />

<strong>von</strong> der Witterung, ist komfortabel, nicht vandalismusanfällig und kann theoretisch auch zur<br />

Übertragung <strong>von</strong> Steuerungssignalen verwendet werden. Demgegenüber steht eine Vielzahl<br />

an Nachteilen des Prinzips selbst, vor allem aber seiner praktischen Umsetzung. Da für das<br />

Laden während der Fahrt Leiterschleifen in die Straße verlegt werden müssten, ist das System<br />

bislang nur eine Option für geschlossene Betriebe (z.B. Flughäfen). Größere Straßenbereiche<br />

<strong>mit</strong> Leiterschleifen zu versehen, widerspricht derzeit jeder Kosten-Nutzen-Analyse.<br />

Hinzu kommen ungeklärte Fragen hinsichtlich der Rechtslage, Zuständigkeit, Zuverlässigkeit<br />

und Sicherheit. Die Fahrzeuge müssen <strong>mit</strong> speziellen Abnehmern im Unterbodenbereich<br />

ausgestattet sein, eine einheitliche Lade- und Speichertechnik in allen Elektrofahrzeugen<br />

müsste realisiert sein. Eine wichtige Rolle spielt die Identifizierung des ladewilligen Fahrzeugs.<br />

Sie wirft die Frage auf, wie gesteuert wird, dass nur dann eine Spannung induziert<br />

wird, wenn dies vom vorbeifahrenden Fahrzeugnutzer gewünscht wird, und wie das Fahrzeug<br />

selbst erkannt werden kann (dieser Prozess ist auch für die Abrechnung der Kosten<br />

<strong>von</strong> Bedeutung). Eine realistischere Variante als Induktionsschleifen in der Fahrbahn ist das<br />

induktive Laden in einer Parkbucht, bei dem die Authentifizierung leicht möglich ist. Nissan<br />

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