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Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL

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6. Chancen und Risiken der <strong>Netzintegration</strong> <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen auf verschiedenen Spannungsebenen<br />

80 GWh bei gesteuertem Laden. Tabelle 35 zeigt die absoluten und relativen zusätzlich integrierten<br />

Windenergiemengen im Vergleich. Im Vergleich zu allen anderen bisher durchgeführten<br />

Untersuchungen ist auch der relative Beitrag der xEV-Flotte zur Windenergieintegration<br />

deutlich gesunken. Dies zeigt, dass EVs weniger bei starken Windenergiespitzen als<br />

Speicher geeignet sind, weil hier die Übertragung im Netz nicht gewährleistet werden kann,<br />

sondern dann eine Rolle spielen, wenn auch <strong>mit</strong>telstarke Windeinspeisungen aufgrund der<br />

konventionellen Mindesterzeugung abgeworfen werden müssten.<br />

nicht<br />

integrierbare<br />

Windenergie<br />

ohne xEV<br />

integrierbare<br />

Windenergie bei<br />

ungesteuertem<br />

Laden<br />

integrierbare<br />

Windenergie bei<br />

gesteuertem<br />

Laden<br />

Netzmodell 2020 2.300 GWh 70 GWh 3% 40 GWh 2%<br />

Netzmodell 2030 14.200 GWh 220 GWh 2% 120 GWh 1%<br />

Tabelle 35: Zusätzlich integrierbare Windenergie ohne Berücksichtigung der konventionellen<br />

Mindesterzeugung<br />

6.3 Kapazitätsengpässe im Übertragungsnetz aufgrund <strong>von</strong> Elektromobilität<br />

6.3.1 Erweiterung des Netzmodells für nicht-lineare<br />

Leistungsflussberechnungen<br />

Zur Abschätzung der zulässigen xEV-Integration in den Netzmodellen 2020 und 2030, sind<br />

keine Zeitreihenanalysen wie im Abschnitt 6.2 notwendig, sondern es ist ausreichend, einzelne<br />

Zeitpunkte starker Netzbelastung auszuwerten. Dies geschah <strong>mit</strong> Hilfe der nichtlinearen<br />

Leistungsflussberechnung, die neben Wirkleistungsflüssen auch Blindleistungsflüsse<br />

und die Knotenspannungen im Netz berücksichtigt. Hierfür wurden die Netzmodelle hinsichtlich<br />

Blindleistungsbereitstellung und Kraftwerkseinsatz weiterentwickelt.<br />

6.3.1.1 Blindleistungsbereitstellung im Netzmodell<br />

Neben Wirkleistung benötigen Verbraucher in Energieversorgungsnetzen Blindleistung zum<br />

Aufbau der magnetischen Felder. Da sich diese Felder bei Wechselstrom im Takt der Frequenz<br />

auf und wieder abbauen, pendelt diese Energie zwischen Erzeuger und Verbrauchs<strong>mit</strong>tel<br />

und belastet so<strong>mit</strong> die Betriebs<strong>mit</strong>tel des Netzes zusätzlich. Der Leistungsfaktor ist ein<br />

Maß dafür, welcher Teil der Scheinleistung in Wirkleistung und welcher Teil in Blindleistung<br />

umgesetzt wird. Bei einem Leistungsfaktor kleiner als 0,9, führt die Blindleistung zu merklich<br />

größeren Strömen und da<strong>mit</strong> zu erhöhten Verlusten in den Leitungen [Heuck et al., 2010].<br />

Die Blindleistung muss, wie die Wirkleistung auch, <strong>von</strong> den Generatoren gedeckt werden,<br />

falls diese nicht durch Kondensatoren, die möglichst nahe an den Verbrauchern liegen, entlastet<br />

werden [Heuck et al., 2010]. Die Vorteile der Blindleistungskompensation liegen für<br />

große Verbraucher in der Möglichkeit Blindstromkosten einzusparen, während sie <strong>von</strong> Energieversorgungsunternehmen<br />

darin gesehen werden, dass durch eine Reduktion der Blindleistung,<br />

die über die Betriebs<strong>mit</strong>tel fließt, diese entlastet werden und so<strong>mit</strong> Investitions- und<br />

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