Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5.4 Ergebnisse aus den Fahrzeugsimulationen<br />
Unter der Annahme, dass dies auch noch am Ende der Lebensdauer gewährleistet sein soll,<br />
ergibt sich, dass die in 2010 anfänglich noch ca. 15 kWh große Batterie nun 40 kWh Energieinhalt<br />
haben muss, was wirtschaftlich aktuell nicht darstellbar ist. Der Notwendigkeit einer<br />
solchen Auslegung stehen mehrere Punkte gegenüber: zum einen ergibt sich aus der Statistik,<br />
dass 120 km weit über der durchschnittlich gefahrenen Reichweite liegen. Zum anderen<br />
sinkt bei <strong>Fahrzeugen</strong> <strong>mit</strong> zunehmendem Alter statistisch gesehen auch die Fahrleistung, da<br />
Vielfahrer in der Regel neuere Fahrzeuge besitzen. So fällt der Effekt der Reichweitenverkürzung<br />
durch Abnahme der Batteriekapazität ggf. nicht so stark ins Gewicht. Hinzu kommt,<br />
dass die Anzahl der Wintertage im Jahr zumindest in Deutschland nicht so hoch ist und die<br />
volle Heizleistung über die gesamte Fahrstrecke nur an wenigen Tagen nötig sein wird. Dennoch<br />
kann die Verkürzung der Reichweite, die in vielen Tests <strong>mit</strong> bereits verfügbaren BEV<br />
nachgewiesen wurde, für einige Nutzergruppen so nachteilig sein, dass diese sich gegen<br />
rein elektrische Fahrzeuge entscheiden (müssen).<br />
Dieses Beispiel verdeutlicht die Wichtigkeit der passenden Batteriedimensionierung. Sie sollte<br />
möglichst bedarfsorientiert erfolgen. Daraus lässt sich ableiten, dass die oft vertretene<br />
Ansicht, xEV und speziell BEV eigneten sich besonders als private Stadtfahrzeuge <strong>mit</strong> geringer<br />
jährlicher Fahrstrecke, grundlegend falsch ist. Aus Kostengründen sollten sie vielmehr im<br />
Rahmen ihrer technischen Möglichkeiten unter möglichst maximaler Nutzung der durch die<br />
gewählte Batteriegröße vorgegebenen Reichweite betrieben werden.<br />
5.4.3 Untersuchung der elektrischen Fahranteile<br />
Auch wenn die Li<strong>mit</strong>ierung der Reichweite bei rein batterieelektrischen <strong>Fahrzeugen</strong> statistisch<br />
gesehen für die meisten Nutzer kaum zu Einschränkungen führt, ist anzunehmen, dass<br />
dennoch gelegentlich längere Strecken gefahren werden. Diese müssten dann <strong>mit</strong> einem<br />
konventionellen Fahrzeug oder einem anderen Verkehrsträger zurückgelegt werden. Ansätze<br />
zu Mobilitätskonzepten, die das Finden einer passenden Alternative vereinfachen sollen,<br />
werden aktuell diskutiert.<br />
Um herauszufinden, wie viele Kilometer bzw. Strecken statistisch betrachtet tatsächlich <strong>mit</strong><br />
einem BEV zurückgelegt werden, wurden für zwei Gruppen entsprechende Untersuchungen<br />
durchgeführt:<br />
<br />
<br />
MiD: aus den Daten der MiD-Studie geht die Verteilung der Fahrstrecken für alle befragten<br />
Nutzer hervor (n = 29.095)<br />
Berliner Stichprobe: Nach den Einzeluntersuchungen <strong>mit</strong> dem TU-veLOG in Berlin (siehe<br />
Kapitel 5.2.2) wurden 200 aufgezeichnete Tage zusammengefasst untersucht (n=22).<br />
Zum Vergleich sind in allen Auswertungen auch die Ergebnisse für das REEV aufgetragen.<br />
In einem ersten Schritt wird untersucht, wie viele Kilometer rein elektrisch zurückgelegt werden<br />
können. In der nachfolgenden Abbildung 51 sind zwei Informationen enthalten: Die Balken<br />
stellen die Verteilung der Tagesfahrstrecken dar, in den beiden Kurven wurde diese Verteilung<br />
aufsummiert. Die obere Kurve zeigt dabei den Range Extender im CDM (Charge<br />
Depleting Mode, d.h. hier fährt er rein elektrisch aus der Batterie) die untere Kurve das BEV.<br />
Seite 83