Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
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6.4 Kritische Grenzwerte der Elektrofahrzeug-Integration im Verteilnetz<br />
Da aufgrund der Spitzenlast im untersuchten Verteilnetz, wie im Abschnitt zuvor beschrieben,<br />
<strong>von</strong> 145 Personen und 60 <strong>Fahrzeugen</strong> in ebendiesem Verteilnetz ausgegangen wird,<br />
liegt die durchschnittlich erwartbare Anzahl <strong>von</strong> xEV im Jahr 2020 zwischen 1 und 2 xEV und<br />
im Jahr 2030 zwischen 8 und 11 xEV. Hochgerechnet auf die Gesamtheit der Fahrzeuge im<br />
untersuchten Verteilnetz ergibt sich eine prognostizierte durchschnittliche xEV-Durchdringung<br />
<strong>von</strong> 3% im Jahr 2020 und 18% im Jahr 2030.<br />
Diese xEV-Durchdringung weicht da<strong>mit</strong> etwas <strong>von</strong> den in NET-ELAN sonst verwendeten<br />
2,2 % im Jahr 2020 und 12,6 % im Jahr 2030 ab. Hintergrund ist, dass man bei der Betrachtung<br />
einzelner Verteilnetzbereiche da<strong>von</strong> ausgehen muss, dass es zu gewissen Abweichungen<br />
zum bundesdeutschen Durchschnitt kommen kann, weil zum Beispiel ein höherer Wohlstand<br />
in einem Stadtviertel sich erhöhend auf die EV-Durchdringung auswirklen könnte. Um<br />
die er<strong>mit</strong>telten Ergebnisse gegen solche Häufungen robuster zu machen, wurde diese leichte<br />
Erhöhung im Modell implementiert.<br />
6.4.3 Analyse der Spannungsqualität bei ungesteuertem Laden<br />
6.4.3.1 Vorstellung der verwendeten Software<br />
Die bezüglich der Niederspannungsebene er<strong>mit</strong>telten Ergebnisse basieren auf Modellen in<br />
den Programmen PSCAD und MATPOWER. In Ersterem wurden die Berechnungen zur<br />
Analyse der Oberschwingungen und der Asymmetrie durchgeführt, da es die hierfür notwendige<br />
dreiphasige Abbildung des Referenznetzes ermöglicht. Diese Analysen erfolgten in Kooperation<br />
<strong>mit</strong> der Projekt MERGE [Project MERGE, 2012]. Zur Analyse des Spannungsfalls<br />
wurde das Referenznetz in MATPOWER modelliert. In diesem Modell wird <strong>von</strong> einer symmetrischen<br />
Verteilung der Lasten ausgegangen, da es nur eine Phase des Netzes repräsentiert.<br />
6.4.3.2 Tolerierbarer Oberschwingungsanteil <strong>von</strong> Ladestationen<br />
In diesem Abschnitt werden die in 6.4.1 vorgestellten Stromoberschwingungen untersucht.<br />
Ziel ist es, eine Aussage zu erhalten, in welchem Maße Ladestationen während der Ladung<br />
zur Erzeugung <strong>von</strong> Oberschwingungen beitragen, und ob der nach DIN EN 50160 festgelegte<br />
Grenzwert durch die Ladestationen überschritten wird. Es wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass<br />
sich das System in normalem und ausbalanciertem Zustand befindet. Die elektrischen Fahrzeuge<br />
sind gleichmäßig auf alle drei Phasen verteilt [IEEE Industry Applications Society,<br />
1993]. Die Ladestationen als E<strong>mit</strong>ter der in das Netz injizierten Stromoberschwingungen sind<br />
durch Stromquellen gleichen Betrags, Frequenz und Phase für jede Ordnung repräsentiert.<br />
Im Modell wurden nur ungerade Ordnungszahlen bis zur 25. Ordnung betrachtet.<br />
Da keine Kondensatoren im System modelliert sind, tritt keine Resonanz auf. Kabel im System<br />
sind als Reihenimpedanz aus resistiven und induktiven Elementen dargestellt. Bedingt<br />
durch die kurzen Kabellängen kann der kapazitive Leitungsbelag vernachlässigt werden. Zur<br />
Vereinfachung ist in der Modellierung und Simulation die Dämpfung der Oberschwingungen<br />
nicht berücksichtigt. Eine Dämpfung <strong>von</strong> harmonischen Oberschwingungen kann durch das<br />
Teilen einer gemeinsamen Quellimpedanz an allen beteiligten leistungselektronischen Komponenten<br />
im System erfolgen. Die Quellimpedanz, welche den Ausgang des elektronischen<br />
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