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Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL

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5. Trends in der Elektrifizierung des Antriebsstrangs <strong>von</strong> <strong>Fahrzeugen</strong> und deren Nutzung<br />

5.3.2.3 Elektrische Nebenverbraucher<br />

Energie muss im Fahrzeug nicht nur für den Antrieb, sondern auch für die Versorgung diverser<br />

Nebenverbraucher wie Licht, Klimaanlage, Servolenkung, Heizung usw. bereitgestellt<br />

werden. Im verbrennungsmotorisch angetriebenem Fahrzeug werden diese Nebenverbraucher<br />

entweder direkt über eine mechanische Anbindung des Verbrauchers an die Kurbelwelle<br />

<strong>mit</strong>tels Riementrieb (z.B. Klimakompressor, Hydropumpe) angetrieben, oder <strong>mit</strong> elektrischer<br />

Energie versorgt, die wiederum <strong>mit</strong>tels durch die Kurbelwelle angetriebener Lichtmaschine<br />

erzeugt und in einer Bleibatterie gespeichert wird. Bei Nfz werden zusätzlich Luftpresser<br />

eingesetzt, die die Druckluftanlage versorgen und ebenfalls <strong>von</strong> der Kurbelwelle aus<br />

angetrieben werden. Im Falle <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen muss diese Energie der Traktionsbatterie<br />

entnommen werden. Ein Klimakompressor wird im Falle eines Elektrofahrzeugs folglich<br />

elektrisch angetrieben. Auch die Vakuumpumpe des Bremskraftverstärkers muss elektrisch<br />

angetrieben sein.<br />

Aus diesem Grund handelt es sich bei vielen der Nebenverbraucher um Neu- bzw. Weiterentwicklungen.<br />

Eine bedarfsgerechte Steuerung der Nebenverbraucher ist durch den elektrischen<br />

Antrieb vergleichsweise einfach zu realisieren. Viele elektrische Nebenverbraucher<br />

wie Licht, Scheibenwischer usw. können aus dem konventionellen Fahrzeug übernommen<br />

werden, sie sind jedoch auf einen Gleichstromumrichter angewiesen, der die Hochspannung<br />

aus der Traktionsbatterie in eine Gleichspannung auf niedrigem (12V) Niveau wandelt. Die<br />

Verbraucher werden vornehmlich aus der Traktionsbatterie gespeist.<br />

Ein großes Problem des Elektrofahrzeugs stellt die Klimatisierung des Fahrzeuginnenraums<br />

dar. Während im konventionell angetriebenen Fahrzeug die Abwärme des Verbrennungsmotors<br />

für die Heizung des Innenraums verwendet werden kann, muss im Elektrofahrzeug auf<br />

eine eigens dafür entwickelte Heizung zurückgegriffen werden. Im Falle <strong>von</strong> PTC (Positive<br />

Temperature Coefficient) Heizelementen sind Leistungen <strong>von</strong> 3kW (Mini E) bis 4kW (Smart<br />

ED) durchaus üblich. Die Heizung des Citroen C-Zero benötigt sogar eine elektrische Leistung<br />

<strong>von</strong> 5kW. Ein dauerhafter Betrieb solch einer Heizung beansprucht viel Energie und<br />

beeinträchtigt stark die Reichweite. Aktuell gibt es daher zahlreiche Bemühungen, den Energiebedarf<br />

für die Innenraumklimatisierung zu senken. Untersucht werden dabei alternative<br />

Heizkonzepte wie Wärmepumpen aber auch die ganzheitliche Optimierung der Energiebilanz<br />

<strong>von</strong> Elektrofahrzeugen durch Abwärmenutzung und Dämmung. Bei Wärmepumpen liegt die<br />

Leistungszahl deutlicher über eins, sodass im Vergleich zu PTC-Heizern der Endenergiebedarf<br />

reduziert werden kann. Unabhängig <strong>von</strong> den Quellen für Wärme bzw. Kälte, kann durch<br />

verbesserte Wärmedämmung und Management der Zu- und Abluft der Energiebedarf reduziert<br />

werden. Durch eine Vorkonditionierung des Innenraums während des Ladens am<br />

Stromnetz ist es möglich, auf Kurzstrecken gänzlich auf eine aktive Heizung und Kühlung zu<br />

verzichten. Auf längeren Strecken kann die geringe Abwärme des elektrischen Antriebsstrangs<br />

genutzt werden um die Wärmeverluste der Fahrzeugkabine zu kompensieren. Simulationen<br />

am Fachgebiet Kraftfahrzeuge der TU Berlin haben eine Heiz- und Kühlleistung <strong>von</strong><br />

jeweils 2 kW (im Vergleich zur derzeit 4 kW Kühlleistung und 10 kW Heizleistung bei konventionellen<br />

<strong>Fahrzeugen</strong>) als realistisches Ziel für Purpose Design BEV ergeben [Schüppel et<br />

al., 2011].<br />

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