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Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL

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6.1 Erwarteter Energiebedarf <strong>von</strong> Elektrofahrzeugen, Ladestrategien, potenzielle Integration <strong>von</strong> Windenergie<br />

denn die tatsächliche Flotte wird auch REEV und PHEV enthalten, die eine geringere Batteriekapazität<br />

haben.) Bei der Verteilung der Tagesfahrstrecken nach MiD 2008 [infas & DLR,<br />

2009], einer Reserve für eine zusätzliche, unvorhergesehene Fahrstrecke <strong>von</strong> 30 km pro<br />

BEV und dem erwähnten Verbrauch verbleibt eine nicht für Fahrzwecke benötigte Speicherkapazität<br />

<strong>von</strong> 53 GWh. Da<strong>mit</strong> könnte die benötigte Leistung <strong>von</strong> 5 GW ca. 10 Stunden lang<br />

gesichert werden. Das ist viel zu kurz, denn Windflauten dauern oft 2 bis 3 Wochen.<br />

Hingegen ist die Stabilisierung des Stromversorgungsnetzes eine realistische Option, weil<br />

sie nur den Ausgleich längstens innerhalb eines Tages erfordert.<br />

Als Beispiel für eine Netzrückspeisung wird im Projekt die Verringerung der maximalen Netzlast<br />

angenommen.<br />

Der größte Bedarf an Strom (höchste Netzlast) im Verlauf des Jahres besteht meist an einem<br />

Tag im Dezember in den frühen Abendstunden zwischen 17 und 19 Uhr (vgl. Abbildung<br />

64.) In dieser Zeit sind auch schon viele Elektrofahrzeuge (xEV) <strong>von</strong> der letzten Fahrt des<br />

Tages zurückgekehrt und ans Netz angeschlossen. Da die xEV erst am nächsten Morgen<br />

wieder benutzt werden, kann die in der Batterie verbliebene (bei BEV: eine Reserve für<br />

30 km Fahrstrecke übersteigende) Energie zur Zeit der höchsten Netzlast ins Netz gespeist<br />

werden und der Akku in den Nachtstunden, wenn die Netzlast gering ist, wieder aufgeladen<br />

werden. Eine solche Strategie würde nicht nur die Kraftwerke, sondern auch das Verteilnetz<br />

entlasten. Die Annahme einer Reserve <strong>von</strong> 30 km bei BEV beruht auf folgenden Überlegungen:<br />

Statistisch gesehen sind in der Stichprobe aus MiD 2008 alle Fahrten berücksichtigt.<br />

Der individuelle Fahrzeugnutzer muss aber entscheiden, ob er die Netzrückspeisung zulässt,<br />

entsprechend seiner Prognose, wann er die nächste Fahrt <strong>mit</strong> dem Fahrzeug durchführen<br />

will. Diese Prognose ist aber nie perfekt und es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit,<br />

dass er während oder kurz nach der Netzrückspeisung eine unvorhergesehene Fahrt durchführen<br />

will oder muss. Bei REEV und PHEV besteht unabhängig vom Ladezustand der Batterie<br />

jederzeit die Möglichkeit dazu, da immer auf den verbrennungsmotorischen Antrieb zurückgegriffen<br />

werden kann. Daher ist bei REEV und PHEV keine Notreserve erforderlich,<br />

wohl aber bei BEV. Die erforderliche Höhe einer solchen Notreserve ist eine individuelle Entscheidung<br />

des Fahrzeugnutzers, hierzu sind noch keine Untersuchungen bekannt. Im Projekt<br />

wurde sie auf 30 km festgelegt.<br />

Ein erster Ansatz beruht auf folgenden Annahmen: Für jedes xEV steht ein Ladeanschluss<br />

<strong>mit</strong> 9,9 kW Leistung zur Verfügung, die Ladeleistung und die Netzrückspeiseleistung können<br />

geregelt werden. Alle xEV, die vor 18 Uhr nach Hause zurückkehren, nehmen an der Netzrückspeisung<br />

teil. Jedes xEV speist zwischen 17 Uhr (frühestens aber ab Rückkehr nach<br />

Hause) und 19 Uhr eine konstante elektrische Leistung ins Netz zurück. Die rückgespeiste<br />

Leistung ist die im Akku verfügbare Energie dividiert durch die Rückspeisedauer. In den<br />

Nachtstunden zwischen 0 und 6Uhr wird die Summe der für die Fahrten verbrauchten und<br />

der ins Netz zurückgespeisten Energie aus dem Netz in den Akku geladen. Die Ladung wird<br />

so gesteuert, dass zwischen 0 und 6Uhr die Ladelast (Summe über alle xEV) konstant ist.<br />

Das ergibt die in Abbildung 72 dargestellte Ladelast.<br />

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