Netzintegration von Fahrzeugen mit elektrifizierten ... - JUWEL
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5.3 Energiemodell<br />
sich ein weiterer Widerstand ein. Diese werden jedoch auf Grund ihres geringen Einflusses<br />
nicht weiter betrachtet.<br />
Zur Verbrauchsreduktion ist seit langem der Trend zu aerodynamisch optimierten Fahrzeuggeometrien<br />
zu erkennen, wodurch der Luftwiderstandsbeiwert in den letzten Jahrzehnten<br />
kontinuierlich gesenkt werden konnte. Auch die Reifenhersteller tragen ihren Teil durch Reduzierung<br />
des Rollwiderstandbeiwerts bei, jedoch sind beide Reduktionstrends durch physikalische<br />
Grenzen li<strong>mit</strong>iert. Als offensichtlichste Stellschraube zur Verbrauchsminimierung ist<br />
die Fahrzeugmasse zu erkennen. Steigende Fahrzeugabmessungen sowie zusätzliche Komfort-<br />
und Sicherheitssysteme zeigten hierbei über Jahrzehnte einen negativen Trend auf, der<br />
nur teilweise durch neue Material- und Fertigungstechnologien wie Spaceframes oder kohlefaserverstärkte<br />
Kunststoffe aufgehalten werden konnte. So<strong>mit</strong> wird auch der Einfluss auf den<br />
Verbrauch einer etwaigen Überdimensionierung der Traktionsbatterie in xEVs offensichtlich.<br />
Der Kraftstoffverbrauch eines konventionell angetriebenen Fahrzeugs ergibt sich aus der<br />
folgenden Formel [Braess & Seiffert, 2007]:<br />
(12)<br />
Ist der spezifische Kraftstoffverbrauch des Motors in einem Zeit- bzw. Betriebspunkt gegeben,<br />
so resultiert der Kraftstoffverbrauch aus der Multiplikation desselben <strong>mit</strong> der anliegenden<br />
Fahrwiderstandsleistung. Im Fahrbetrieb wird eine Abfolge <strong>von</strong> Motorbetriebspunkten<br />
über der Strecke <strong>mit</strong> zugehörigen spezifischen Verbräuchen und Fahrleistungen erzeugt. Der<br />
Streckenverbrauch ergibt sich demnach aus dem Quotienten des Zeitintegrals des Kraftstoffverbrauchs<br />
und der zurückgelegten Fahrstrecke. Analog kann der Energieverbrauch eines<br />
xEVs für elektrisches Fahren er<strong>mit</strong>telt werden, wobei der spez. Kraftstoffverbrauch durch den<br />
spezifischen Energieverbrauch ersetzt werden muss.<br />
5.3.4.2 Vorwärts- / Rückwärtsrechnung<br />
Die Gleichung (12) ist da<strong>mit</strong> beinahe beliebig erweiterbar und kann nach einer solchen Erweiterung<br />
auch auf andere Fahrzeugkonzepte angewandt werden. Üblicherweise bedient<br />
man sich bei der rechnerischen Kraftstoffverbrauchser<strong>mit</strong>tlung (Verbrauchssimulation), die<br />
auf der vorgestellten Gleichung (12) basiert, aber in unterschiedlichen Varianten durchgeführt<br />
werden kann, der „Vorwärtsrechnung“ bzw. einer „Rückwärtsrechnung“. Bei der Vorwärtsrechnung<br />
entsprechen die Berechnungswege den Signalen und Kraftflüssen des realen<br />
Fahrzeugs. Folglich wird für die Fahraufgabe neben einem Fahrzeugmodell auch ein<br />
Fahrermodell benötigt. Die Interaktion zwischen Fahrer und Fahrzeug ist als geschlossener<br />
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