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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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3.4.1.3 Die besondere Herausforderung bei Innendämmung und einbindenden Holzbalkenköpfen<br />

Bei der Planung einer Innendämmung für ein Gebäude mit bestehenden Holztramdecken (Dippelbaum u.a.)<br />

müssen spezielle Details berücksichtigt werden. Dabei ist die punktuelle Wärmebrücke an der Stelle, an der<br />

der Holzbalken die Innendämmung durchstößt und in das Mauerwerk einmündet, das maßgebliche kritische<br />

Detail.<br />

Je nach Ausbildung des Balkenauflagers kühlt das Holz an der Balkenstirnfläche oder der Auflagerfläche am<br />

stärksten ab. Bei luftumspülten Balkenköpfen wird beispielsweise die Kontaktfläche zwischen Holz und<br />

Mauerwerk am kältesten. Gleichzeitig kann durch den umgebenden Luftraum feuchtwarme Raumluft an den<br />

Mauerwerksflächen der Auflagernische auskondensieren. Die Durchströmung des Auflagerbereichs mit<br />

Raumluft ist somit eine wesentliche Randbedingung und muss bei der Dimensionierung einer Innendäm-<br />

mung immer berücksichtigt werden.<br />

Gegenwärtig wird bei Innendämmungen gegenwärtig mit dem Glaserverfahren Tauwasserfreiheit nachge-<br />

wiesen oder bestenfalls mit einem hygrothermischen Simulationsprogramm eindimensional berechnet. Das<br />

Schadensrisiko kann damit nicht ausreichend eingeschätzt werden da beim Galserverfahren nur die Dampf-<br />

diffusion eine Rolle spielt, aber unberücksichtigt bleiben dynamische Feuchte. Es gibt jedoch zur Zeit keinen<br />

genormten Nachweis, der die Planung von Anschlussdetails – speziell jene des Holzbalkenkopfes – absi-<br />

chern könnte. In der Literatur [AkP32 2005], [Feist 2012], [Loga 2003], [Müller 2011], [Ruisinger 2011], [We-<br />

gerer 2010] werden zahlreiche Versuchsgebäude und Demonstrationsobjekte mit funktionierenden, aber<br />

auch schadhaften Innendämmungen, auch in Kombination mit Holzbalkendecken, vorgestellt. Die Gefahr<br />

eines konvektiven Feuchteeintrags an die kalte Seite der Innendämmung wird in der Literatur oftmals disku-<br />

tiert. Publikationen oder Modelle für die Durchströmung von Deckenhohlräumen und dem Luftraum im Be-<br />

reich der Holzbalkenauflager gibt es zur Zeit nur wenige. In [Wegerer 2012] wird gezeigt, dass die Berück-<br />

sichtigung von Luftströmungen und die Durchführung einer dreidimensionalen hygrothermischen Simulation<br />

gerade bei diesem kritischen Detail unumgänglich sind.<br />

Programme für derartige Berechnungen sind derzeit noch in der Entwicklungsphase und nicht am Markt ver-<br />

fügbar. Daher können die im Folgenden vorgestellten Beispiele ausschließlich als aktuelle Erkenntnisse im<br />

Forschungsbereich bezeichnet werden. Sie stellen ein Modell für die Berücksichtigung von Luftströmungen<br />

bei der Berechnung von Deckenanschlüssen bei Innendämmungen dar und zeigen die Möglichkeit eines<br />

Nachweises auf. Aus der Variation der unterschiedlichen Eingangsparameter resultiert eine Vielfalt an Er-<br />

gebnissen. Die behandelten und dargestellten Details sind daher als Orientierungshilfe zu verstehen. Die<br />

Berechnungsergebnisse gelten nur für die hier angenommenen idealisierten Randbedingungen und dienen<br />

als Grundlage für weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Sie sollen die Notwendigkeit weiterer Unter-<br />

suchungen – speziell die dreidimensionale hygrothermische Simulation und die Berücksichtigung des kon-<br />

vektiven Feuchteeintrags –, die für die Planung von Innendämmmaßnahmen notwendig sind, unterstrei-<br />

chen. Entgegen vielfacher Meinungen in der angeführten Literatur zeigt sich bei den folgenden Ausarbeitun-<br />

gen der Simulationsergebnisse, dass die Planung einer Innendämmung bei einem Gebäude mit Holzbal-<br />

kendecken mit umfassenden Sachverstand zu erfolgen hat und bei der Ausführung auf die Qualität beson-<br />

ders zu achten ist.Aufgrund der Komplexität von Bauteilanschlüssen bei innen gedämmten Außenwänden<br />

ist eine sorgfältige Planung dieser Details die Grundlage für eine dauerhafte Funktionstüchtigkeit. Mit den im<br />

Folgenden angeführten Berechnungen wird gezeigt, dass bei der Nachweisführung eines Holzbalkenan-<br />

Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS 129

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