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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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5.5.2.3 Nutzung und Instandhaltung<br />

Die Beurteilung in der Nutzungsphase bezieht sich auf die Qualität der gewünschten Funktionen, auf den<br />

Instandsetzungsaufwand, der Nutzungsdauer der einzelnen Schichten und die Gesundheitsverträglichkeit<br />

für die NutzerInnen.<br />

Für die Erhaltung des Wärmeschutzes und damit auch der hohen Innenoberflächentemperaturen der sa-<br />

nierten Bauteil ist die Vermeidung einer Hinterspülung der Wärmedämmung mit kalter Außenluft sowie die<br />

andauernde Vermeidung von Luftspalten, die vom Warmen ins Kalte führen, relevant (i.e. die Formstabilität<br />

der Dämmstoffe). Vorteile besitzen diesbezüglich Systeme mit Einblasdämmstoffen, da der Dämmstoff sich<br />

exakt an die Begrenzung anpassen können. Systeme mit steiferen Dämmstoffplatte oder bereits in der Vor-<br />

fertigung gedämmte Bauteilen, die das Verfüllen des Luftspalts zwischen Fertigteil und Bestandsdach erfor-<br />

dern, sind hier benachteiligt, da bereits im System Luftspalte vorkommen, deren ungünstige Wirkung durch<br />

entsprechende Ausdämmung der Hohlräume, angepasste Anschlussdetails und eine gute Ausführung ver-<br />

mieden werden muss.<br />

Der Schallschutz der Bestanddächer wird durchwegs verbessert, wesentlichen Einfluss haben vor allem<br />

die Dacheindeckungsmaterialien und deren Befestigung.<br />

Die Wirkung der Dämmsysteme auf den Feuchteschutz ist vor allem von der Ausführung der luftdichten,<br />

dampfbremsenden Ebene und der Außenhaut abhängig:<br />

• Bestehende Dampfbremsen können meist auf ihre Funktionstüchtigkeit nicht geprüft werden (wenn nicht<br />

raumseitig alles aufgemacht wird). Es wird daher in den dargestellten Lösungen der Einsatz einer neuen<br />

Dampfbremse, die auch als strömungsdichte Schichte dient, empfohlen. Eine Glaserberechnung sollte jedenfalls<br />

durchgeführt werden. Die Dämmschicht oberhalb der Dampfbremse sollte mehr als 2/3 des gesamten<br />

Wärmewiderstandes besitzen. Sinnvoll ist meist der Einsatz von ganz leichten Dampfbremsen, wenn<br />

dies die äußeren Konstruktionsschichten erlauben.<br />

• Hinterlüftete Systeme entkoppeln Niederschlagsschutz und Wasserdampfdiffusion aus dem inneren und<br />

bieten daher im Prinzip viele Vorteile bezüglich Diffusionsverhalten<br />

• Nach innen gedämmte Dächer mit vorhandenen Bitumenpappen außen können in bestimmten Fällen mit<br />

einer innenseitigen variablen Dampfbremse ausgeführt werden. Eine Feuchtesimulation ist für diese Fälle<br />

jedenfalls anzuraten. Die Herstellung einer Hinterlüftungsebene unter der Bitumenpappe hat meist den<br />

Nachteil, dass einerseits die tragenden Sparren im Hinterlüftungsspalt liegen, andererseits ein Entwässerung<br />

dieser Schicht meist nicht möglich ist. Als (nicht normkonforme) Notlösung ist sie allerdings durchaus<br />

praktikabel.<br />

Das Austrocknungsverhalten ist durch die Hinterlüftung deutlich höher, somit auch das Vermögen, leicht er-<br />

höhte Feuchtemengen auch nach außen zu leiten. Durch die sekundäre, wasserableitende Schicht (Wind-<br />

sperre) ist auch die Fehlertoleranz höher.<br />

Schadstoffimmissionen hängen vor allem von den in den Dämmstoffen enthaltenen flüchtigen Stoffen ab.<br />

Diese können mittels Diffusion oder auch über undichte Stellen nach innen abgegeben werden. Relevant<br />

sind vor allem Formaldehydimmissionen aus entsprechend verklebten Dämmstoffen und Holzwerkstoffen.<br />

Baustoffe außerhalb der luftdichten Ebene führen wohl nur zu geringen Transmissionen von Schadstoffen,<br />

ein Transport von Fasern ist unwahrscheinlich. Baustoffe innerhalb der luftdichten Schicht sind diesbezüg-<br />

lich kritischer.<br />

474 Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS

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