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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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Umwelt- und Gesundheitsaspekte<br />

Herstellung<br />

Der ökologische Vorteil von Holzfaserplatten und Holzfaserdämmplatten liegt in der guten Ausnutzung des<br />

eingeschlagenen Holzes. Dem geringeren Energiebedarf bei der Herstellung im Trockenverfahren steht der<br />

Einsatz synthetischer Bindemittel gegenüber. Die Herstellung der Kunstharze ist energieintensiv und um-<br />

weltbelastend, zum Teil treten sehr problematische Zwischenprodukte auf. Die ökologischen Kennwerte von<br />

Holzwerkstoffen werden daher großteils über die Menge des zugegebenen Bindemittels bestimmt. Bei Plat-<br />

ten, die ohne Bindemittel auskommen und im Nassverfahren hergestellt werden, ist der Energiebedarf für<br />

den Trocknungsprozess ausschlaggebend für die ökologischen Kennwerte. Beim Zerkleinern der Hölzer<br />

kommt es zu Staubentwicklung.<br />

Zur Herstellung der Holzwolleplatten werden Resthölzer aus der holzverarbeitenden Industrie, Durchfors-<br />

tungshölzer oder Gebrauchtholz verwendet. Die Mineralisierungsmittel besitzen (auch bezüglich der einge-<br />

setzten Menge) keine Umweltrelevanz. Das Ablängen und Hobeln der Späne erfolgt mit relativ geringem<br />

Energieaufwand. Starker Staubanfall ist beim Zerspanen, Hobeln oder Besäumen möglich (durch Absaug-<br />

anlagen verringert). Die Gewinnung der mineralischen Rohstoffe verursacht lokale Umweltbelastungen. Die<br />

ökologischen Kennwerte werden vor allem durch die Brennprozesse bei der Herstellung der Bindemittel be-<br />

stimmt.<br />

Verarbeitung und Nutzung<br />

Zur Vermeidung von Gesundheitsbelastungen durch Holzstaub sind beim Bearbeiten persönliche Schutz-<br />

maßnahmen notwendig.<br />

Neben Formaldehyd emittieren Holzfaserplatten und Holzfaserdämmplatten Terpene aus Holzinhaltsstoffen,<br />

kurzkettige Carbonsäuren und weitere Aldehyde. Aldehyde wie Hexanal, Pentanal, Benzaldehyd, Heptanal<br />

und Furfural bilden sich durch Oxidationsvorgänge bei der Trocknung von Spänen und Fasern aus Bestand-<br />

teilen des Holzes. Die höchsten Emissionen weisen Holzwerkstoffe aus Kiefernholz auf. [Zwiener/Mötzl<br />

2006].<br />

Für Holzwolleplatten sind keine gesundheitsbeeinträchtigenden Emissionen während der Nutzungsphase zu<br />

erwarten.<br />

Entsorgung<br />

Je nach Zustand der Platten und der Verlegungsmethode lassen sich Holzwerkstoffe rückbauen und weiter-<br />

verwenden. Sie lassen sich rezyklieren als Rohstoff für neue Holzwerkstoffplatten oder in der Zellstoffindust-<br />

rie. Organisch gebundene Holzwerkstoffe besitzen wie Holz einen hohen Heizwert. Sie sollten nur in Ver-<br />

brennungsanlagen mit Rauchgasreinigung verbrannt werden, sodass Emissionen von problematischen Koh-<br />

lenwasserstoffverbindungen unterbunden werden können. Die Deponierung von organischen Abfällen und<br />

damit von organisch gebundenen Holzwerkstoffplatten ist nur mehr in Ausnahmefällen (als geringer Anteil<br />

von Bauschutt) erlaubt.<br />

Bei der üblichen Einbausituation ist von einer Wiederverwendung der Holzwolleplatten nicht auszugehen.<br />

Eine stoffliche Verwertung ist wegen des anorganisch-organischen Verbunds nur in geringem Ausmaß mög-<br />

Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS 409

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