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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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Empfehlung<br />

Holz aus nachhaltig genutzten und regionalen Wäldern verwenden (Zertifikat verlangen). Tropenhölzer nur<br />

verwenden, wenn ihre nachhaltige Gewinnung durch ein FSC-Zertifikat oder gleichwertiges Zertifikat nach-<br />

gewiesen ist. Natürlich getrocknete Hölzer bevorzugen.<br />

5.2.3.3 Flachsdämmstoffe<br />

Flachsdämmstoffe werden vorwiegend zur Dämmung von Holzkonstruktionen (Steildachdämmung, Däm-<br />

mung im Leichtelement, abgehängte Decke usw.) eingesetzt. Sie werden aus den Kurzfasern der Flachs-<br />

pflanze erzeugt. Die Fasern werden entweder mit ➔ Kunststoff-Stützfasern aus Polyethen und Polyester<br />

(bis zu 18 M%) oder mit Kartoffelstärke schichtweise gebunden. Als Flammschutzmittel werden<br />

➔ Ammoniumpolyphosphate oder ➔ Borsalze (ca. 10 M%) eingesetzt. Es werden die üblichen Feldaufbe-<br />

reitungsarbeiten (Pflügen, Eggen, Säen etc.) durchgeführt. Auf Dünger wird in der Regel verzichtet, weil<br />

Flachs sehr sensibel auf Nährstoff-Überangebot reagiert. Die Pflanzen werden mit Spezialmaschinen geern-<br />

tet und in Schwaden zur Tauröste auf dem Feld abgelegt. Dabei verrotten unter Einfluss von Wärme und<br />

Feuchtigkeit die Pflanzenleime, die Holzteile und Faserbündel zusammenhalten. Der Röstflachs wird von<br />

den Fruchtkapseln befreit, gebrochen und in einer Turbine geschwungen, um die Holzteile vollständig zu<br />

entfernen. Anschließend werden die Fasern über ein Nagelbrett parallel ausgerichtet (kardiert) und dabei die<br />

Lang- und Kurzfasern getrennt. Die Kurzfasern werden in einer Kardiermaschine verarbeitet und danach<br />

schichtenweise mit Flammschutzmittel besprüht.<br />

5.2.3.4 Hanfdämmstoffe<br />

Hanfdämmstoffe können für die unterschiedlichsten Wärmedämmzwecke eingesetzt werden. Meist werden<br />

sie in Holzkonstruktionen (Steildachdämmung, Dämmung im Leichtelement, abgehängte Decke usw.) ein-<br />

gebaut. Es sind aber auch Wärmedämmverbundsysteme mit Hanfdämmplatten möglich. Die Kurzfasern o-<br />

der Schäben aus Hanf werden mit ca. 15 M% Kunststoff-Stützfasern aus Polyethen und Polyester gebun-<br />

den. Es ist technisch möglich, die Hanffasern mit Stärkefasern zu binden. Aufgrund höherer Kosten wird der<br />

Einsatz von Stärkefasern derzeit nur von wenigen Herstellern verfolgt. Als brandhemmende Mittel wirken ➔<br />

Ammoniumpolyphosphate oder Sodalösungen. Im Hanfanbau werden die üblichen Feldaufbereitungsarbei-<br />

ten (Pflügen, Eggen, Säen etc.) durchgeführt. Hanf gilt als Pflanze mit Beikraut unterdrückender Wirkung,<br />

der Einsatz von Pflanzenschutzmittel ist daher unter guten Bedingungen nicht notwendig. Die Fasern ver-<br />

bleiben nach der Ernte 10 bis 20 Tage am Feld zur Röste. Dabei verrotten unter Einfluss von Wärme und<br />

Feuchtigkeit die Pflanzenleime, welche die Holzteile und Faserbündel zusammenhalten. Im Werk wird das<br />

Hanfstroh in einer Hammermühle in die Bestandteile Hanffaser, Schäben und Staub getrennt und die Hanf-<br />

faser mit Flammschutzmittel behandelt. Die Hanf- und Kunststofffasern werden gemischt und durch zwei<br />

Vliesbildner befördert. Im darauf folgenden Thermobondierofen schmilzt der PE-Mantel der Kunststofffaser<br />

und verbindet so die Hanffasern. Der innere Polyester-Kern schmilzt nicht und gibt der Platte Festigkeit.<br />

Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS 407

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