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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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hilfreich für Raumluftffeuchten im Hochwinter unter 40 %. Dies zeigen Messungen nicht nur in Österreich<br />

deutlich, auch in anderen mitteleuropäischen Ländern wurde dies nachgewiesen (als Folge einer Komfortlüf-<br />

tung).<br />

D.h. eine Sanierung mit Passivhauskomponenten bietet optimale Begleitmaßnahmen für eine Applikation ei-<br />

ner Innendämmung. Trotzdem ist selbstverständlich eine solide Planung und Ausführung erforderlich.<br />

Konstruktiv können im Falle von Mauerwerk vor 1945 2 häufige Varianten unterschieden werden:<br />

§� Durchgehende Wärmedämmung auch im Holzbalkendeckenbereich. Damit kann die Wärmebrücke<br />

im Deckenbereich annähernd vermieden werden. Es werden dampfbremsende Dämmstoffe<br />

verwendet, die Holzbalken (-trame) werden mit dampfbremsenden Beschichtungen mit<br />

eingebunden. Alternativ können auch diffusionsoffene Dämmstoffe wie Glas- und Steinwolle mit<br />

Dampfbremse (variabel oder nicht) angewandt werden. Das Konzept möchte jedenfalls möglichst<br />

wenig Feuchte in die Konstruktion einbringen, um damit trotz Temperaturabsenkung an der<br />

Innenoberfläche des Bestandsmauerwerks keine erhöhte Feuchtekonzentrationen zuzulassen, die<br />

durch über Diffusion oder Konvektion aus der Raumluft eindringender Feuchte entstehen kann.<br />

§� Die kapillarleitfähige Wärmedämmung wird stumpf, aber luftdicht an die Bestands-Holzbalkendecke<br />

angeschlossen. Die Innendämmung fügt sich bezüglich Feuchtetransporteigenschaften (Kapillarität)<br />

dem Bestandsmauerwerk an: verhältnismäßig niedrige Diffusionswiderstände unter sd = 0,5 m bei<br />

gutem Feuchtesaugverhalten durch kapillare Feuchtetransporte sind den Eigenschaften der<br />

Bestandswand ähnlich. D.h. gebenüber Variante 1 ist also ein höherer Feuchteeintrag, aber ein<br />

höheres Austrocknungspotential nach innen gegeben.<br />

Passivhauslüftung mit leichtem Unterdruck entspannt die Lage zwar, trotzdem ist höchste Sorgfalt in Pla-<br />

nung und Ausführung gefordert, Planungsrichtlinien wurden vorgeschlagen.<br />

Ein Reihe von Forschungsprojekten laufen derzeit in Österreich und Deutschland. Valide Ergebnisse sind für<br />

die Zukunft zu erwarten<br />

Vorab wird vorgeschlagen:<br />

Fehlertolerante System sind gegenüber riskanteren Systemen vorzuziehen. Kapillarleitfähige Dämmstoffe<br />

mit Temperierungsunterstützung (in kritische Bereichen), wenn von Standort und inneren Feuchtelasten er-<br />

forderlich, sollte gegenüber sperrenden Systemen der Vorzug gegeben werden. Eine Komfortlüftung ohne<br />

Feuchterückgewinnung, in leichtem Unterdruck betrieben, ist eine „passivhaus“ affine Leistung, die zusätzli-<br />

che Sicherheit gibt. Grundsätzlich sollten bei Innendämmungen jedenfalls erfahrene Fachleucte beigezogen<br />

werden.<br />

3.5 Bildung von Mikroorganismen auf Fassadenoberflächen 1<br />

Es ist häufig zu beobachten, dass sich bei ausreichendem Nährstoff- und Feuchtigkeitsangebot auf hoch-<br />

wärmegedämmten Fassaden Mikroorganismen ansiedeln. Stand der Technik, die der Bildung von Mikroor-<br />

ganismen entgegen wirken soll, ist der Einsatz biozidhaltiger Anstriche und Deckputze (Burkhardt, et al.,<br />

2008). In Entwicklung und Erprobung sind Beschichtungssysteme mit verkapselten Bioziden, Nanopartikeln,<br />

Phasenwechselmaterialien (phase-change-material, kurz PCM) und reflektierenden Partikeln (IR- oder low-<br />

E- Beschichtung).<br />

1 Gekürzte Fassung des Kapitels „Bildung von Mikroorganismen auf Fassadenoberflächen“ aus: Ökopotenziale der monolithischen<br />

Bauweise mit ungefüllten hochwärmedämmenden Hochlochziegeln, Masterthesis im Fernstudiengang Architektur und Umwelt an<br />

der Hochschule Wismar - Fakultät Gestaltung, von Astrid Scharnhorst, voraussichtliches Erscheinungsdatum September 2012<br />

Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS 189

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