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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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Sanierung schimmelpilzbelasteter Innenräume ist es, die Nutzbarkeit der Räume bzw. des Gebäudes wie-<br />

derherzustellen.<br />

7.5 Biologisch bedingte Gefährdungen – Holz zerstörende Pilze<br />

Holzzerstörende Pilze stellen eine weitere biologisch bedingte Gefährdung von Gebäuden dar. Der Fokus<br />

liegt hierbei jedoch auf dem Erhalt der Bausubstanz, da mit dem Befall von Holz und Holzwerkstoffen auch<br />

die konstruktiven Elemente innerhalb eines Gebäudes betroffen sein können und somit die Sicherheit der<br />

Nutzer nicht mehr gewährleistet werden kann. Gesundheitliche Beeinträchtigungen spielen eine untergeord-<br />

nete Rolle, obwohl auch einige Arten der holzzerstörenden Pilze ebenso wie Schimmelpilze eine reizende<br />

oder sensibilisierende Wirkung haben können. Holzzerstörende Pilze benötigen für Wachstum und Verbrei-<br />

tung vor allem eine hohe Feuchtigkeit, deshalb ist die Gefahr, dass gleichzeitig Schimmelpilzbefall, verbun-<br />

den mit entsprechenden Wirkungen auf die Gesundheit auftritt, durchaus gegeben.<br />

Holzbesiedelnde Pilze, die im Gegensatz zu den holzzerstörenden Pilzen keine Schwächung oder Zerstörung<br />

der Bausubstanz bewirken, werden hier nicht betrachtet. Sie können jedoch sehr wohl ein Hinweis auf erhöhte<br />

Feuchtigkeit und damit auch auf (nicht sichtbaren) Befall durch holzzerstörende Pilze sein. (Berg 2010)<br />

7.5.1 Ursachen, Quellen und Verbreitung holzzerstörender Pilze<br />

Holzzerstörende Pilze benötigen für Verbreitung und Wachstum eine erhöhte Materialfeuchte, je nach Pilzart<br />

deutlich oberhalb der von der Holzart abhängigen Fasersättigung von durchschnittlich 30 %. Eine Ausnahme<br />

bildet der Echte Hausschwamm, der auch mit geringerer Holzfeuchte auskommt. Mögliche Ursachen für die<br />

erhöhte Materialfeuchte sind<br />

1. Bauschadensfälle größeren Ausmaßes wie starke Bauteildurchnässung infolge Rohrbruchs, Kellerüberflutung<br />

o.ä.<br />

2. Undichte Stellen in Wänden, Dach oder erdberührten Bauteilen<br />

3. Bauphysikalisch bedingte erhöhte Feuchte z.B. aufgrund von Wärmebrücken und daraus resultierender<br />

Kondensatbildung<br />

4. Unzureichende Austrocknungszeiten bei Neubau oder Gebäudesanierung (Zwiener 2012)<br />

Wie auch bei den Schimmelpilzen geht der Befall der Bauteile von den Sporen aus, die über die Luft verbrei-<br />

tet werden. Aus diesen bilden sich bei günstigen Wachstumsbedingungen 9 Myzelien und später Fruchtkör-<br />

per. Weiters werden holzzerstörende Pilze durch bereits infizierte (Bau-)Materialien aus feuchtebelasteten<br />

Gebäudebereichen oder durch die Wieder-/Weiterverwendung von Baumaterial wie Altholz oder Mauerstei-<br />

nen aus Abbruchmaßnahmen eingeschleppt. Es besteht zudem die Gefahr der Verbreitung von Sporen<br />

durch die Nutzer. Holzzerstörende Pilze befallen Bauteile und Einbauten aus Holz und Holzwerkstoffen wie<br />

z.B. konstruktive Holzbauteile in Dach- und Wandkonstruktionen, Türen, Bodenbeläge, Wandbauplatten so-<br />

9 Laut ÖNORM B 3802-3 tritt Pilzbefall ab einer langfristigen oder regelmäßigen Holzfeuchte von mehr als 20 % und Temperaturen zwischen<br />

5 °C und 25 °C auf. Literaturangaben zufolge ist eine Holzfeuchte von mehr als 30 % erforderlich (Ausnahme Echter Hausschwamm)<br />

Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS 601

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