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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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Konstruktion gesteuert werden. In den vorliegenden Simulationen werden Kellervarianten mit geringem und<br />

erhöhtem Durchfeuchtungsgrad des Mauerwerks betrachtet. Die Änderung des Temperaturgradienten infol-<br />

ge der jahreszeitlichen Klimaschwankungen an der Außenluft und im Kellerbereich wird an dieser Stelle<br />

vernachlässigt. Die Bodenrandbedingung wird 50 cm unter der Fundamentsohle angesetzt.<br />

Flüssigwassertransport zwischen Boden und Mauerwerk<br />

Bei den vorliegenden Modellen wird der Flüssigwassertransport zwischen zwei Materialien über die Flüssig-<br />

keitsleitzahl des Materials in Abhängigkeit des Wassergehalts bzw. der anliegenden Saugspannung defi-<br />

niert. Es wird ein ungestörter Übergang angenommen, der jedoch bei einigen Materialgrenzen nicht der Re-<br />

alität entspricht. Die Flüssigkeitsleitung über Schichtgrenzen, speziell vom Erdboden in das anliegende<br />

Mauerwerk, hängt von vielen Parametern ab und lässt sich schwer modellieren. Hohlräume oder teilweise<br />

hydrophob wirkende Oberflächen können zu einer verminderten Flüssigkeitsleitung führen. Risse zwischen<br />

zwei Materialien entsprechen sogar einer kapillarbrechenden Schicht, die jedoch in der Simulation gänzlich<br />

vernachlässigt wird. Eine ähnliche Vereinfachung wird auch bei der Modellierung von Mauerwerk verwendet.<br />

Dieses besteht im Allgemeinen aus Ziegelsteinen, Lagerfugen und Stoßfugen. Je nach Qualität sind vor al-<br />

lem die Stoßfugen mit Lufteinschlüssen versehen, die eine kapillarbrechende Schicht darstellen. Auch die<br />

Lagerfugen können zu einer Verringerung der Flüssigkeitsleitung führen, da zwischen dem Mauermörtel und<br />

dem Ziegel Haarrisse bestehen. In den vorliegenden Modellen wird Mauerwerk als ein homogener Baustoff<br />

angenommen, der eine geringere Flüssigkeitsleitung aufweist als ein normaler Vollziegel.<br />

2.3.3.4 Klimarandbedingungen<br />

Bei den vorliegenden Simulationen werden durchwegs dynamische Randbedingungen angesetzt, die zu in-<br />

stationären Temperatur- und Feuchteströmen in der jeweiligen Konstruktion führen. Bei der Simulation über<br />

mehrere Jahre werden die Randbedingungen im Jahresrhythmus wiederholt, bis sich ein quasistationärer<br />

Zustand einstellt. Als Außenklima wird das Testreferenzjahr für Klagenfurt herangezogen, wobei die Außen-<br />

temperatur zusätzlich um zwei Kelvin abgemindert wird. Die Klimadaten bestehen aus Stundenmittelwerten<br />

für Temperatur, relative Luftfeuchte, solare Einstrahlung sowie Normalregen. Die Grundlagen dafür werden<br />

in [Rietschel 1994] behandelt. Die Umrechnung der solaren Einstrahlung auf eine Wand- bzw. eine Boden-<br />

fläche erfolgt gemäß ÖNORM B 8110-3. Der Schlagregen wird bei den vorliegenden Simulationen aus den<br />

in 2.3.3.3 beschriebenen Gründen nicht berücksichtigt. Der Normalregen auf die Bodenfläche wird zu 100 %<br />

in die Berechnung einbezogen. In Bezug auf den Solarstrahlungseintrag wird in den vorliegenden Simulatio-<br />

nen eine nach Westen orientierte Wand simuliert.<br />

Als Innenklima werden sinusförmige Verteilungen von Temperatur und relativer Luftfeuchte angenommen.<br />

Die Schwankungsbreiten bewegen sich von 22 °C bzw. 40 % im Winter bis 26 °C bzw. 60 % im Sommer.<br />

Alle Klimarandbedingungen sind im Anhang angeführt.<br />

2.3.3.5 Materialparameter<br />

Bei den Simulationen kommen insgesamt 18 verschiedene Materialien zum Einsatz, deren Materialparame-<br />

ter im Folgenden beschrieben werden. Die Tabelle 2 zeigt die wesentlichen Kennwerte. Die Feuchtespei-<br />

cherfunktion sowie die Darstellung der Flüssigkeitsleitung der für den Feuchtetransport wesentlichen Mate-<br />

rialien werden im Anhang A angegeben.<br />

26 Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS

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