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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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Empfehlung<br />

Für die Verklebung von Mineralschaumplatten als Innendämmung sollten lösemittelfreie Kleber verwendet<br />

werden.<br />

5.2.1.2 Mineralwolle-Dämmstoffe<br />

Glaswolle<br />

Zur Herstellung von Glaswolle werden die Grundstoffe der Glaserzeugung eingesetzt: Quarzsand, Feldspat,<br />

Soda, Borsalze, Dolomit, Kalk, Natriumnitrat, Flussspat und Manganoxid. Diese Primärrohstoffe werden zu-<br />

nehmend durch Altglas ersetzt. Zur Formstabilisierung wird Glaswolle üblicherweise mit 3–9 M% harnstoffmodifiziertem<br />

Phenol-Formaldehyd-Harz gebunden (➔ formaldehydhältige Harze). Als Feuchteschutz wer-<br />

den zusätzliche Hydrophobierungsmittel auf Silikon- oder Mineralölbasis (ca. 1 M%) eingesetzt. Diese Öle<br />

binden gleichzeitig die Faserstäube. Die Rohstoffe werden gemischt und bei 1350 °C geschmolzen. Die<br />

Schmelze wird auf einer sich drehenden Spinnscheibe durch kleine Öffnungen am Scheibenrand gedrückt,<br />

nach außen geschleudert, von ringförmig angeordneten Gasbrennerdüsen nach unten abgeleitet und so zu<br />

4–6 µm feinen Glasfäden gesponnen. Im nächsten Prozessschritt wird das Bindemittel auf die Fasern ge-<br />

sprüht. Das Bindemittel polymerisiert im Härteofen.<br />

Steinwolle<br />

Steinwolle besteht aus zu Fasern aufbereiteten mineralischen Rohstoffen wie Diabas, Basalt, Dolomit, etc.<br />

Zur Formstabilisierung wird Steinwolle üblicherweise mit ➔ Phenol-Formaldehyd-Harz gebunden. Zum<br />

Feuchteschutz werden zusätzliche Hydrophobierungsmittel auf Silikon- oder Mineralölbasis (ca. 1 M%) ein-<br />

gesetzt, welche gleichzeitig die Faserstäube binden. Die mineralischen Rohstoffe werden zusammen mit<br />

Koks, Recyclingwolle und geringen Mengen von Kalk im Kupolofen bei einer Temperatur von ca. 1500 °C<br />

geschmolzen. Die Schmelze fließt anschließend über schnell rotierende Scheiben, wird dadurch zerfasert<br />

und kühlt gleichzeitig ab. Die Wolle wird gesammelt und als Vlies gleichmäßig auf ein Fließband geschich-<br />

tet. Walzen pressen die Wolle auf die gewünschte Dicke und Dichte. Die Steinwolle wird anschließend im<br />

Härteofen erhitzt, sodass das Bindemittel polymerisiert.<br />

Mineralwolle-Dämmstoffe sollten unter möglichst trockenen Bedingungen eingebaut und mit einem dauer-<br />

haften Feuchteschutz versehen werden.<br />

Umwelt- und Gesundheitsaspekte<br />

Die hohen erforderlichen Temperaturen für die Schmelze erfordern einen hohen Energiebedarf, der sich vor<br />

allem bei schweren Produktqualitäten (z.B. MW-PT für Wärmedämmverbundsysteme) ökologisch negativ<br />

auswirkt. Bei Tätigkeiten mit Mineralwolle-Produkten können ➔ Künstliche Mineralfasern (KMF) freigesetzt<br />

werden. Durch luftdichte Konstruktionen wird der Eintrag der feinen Fasern in die Raumluft vermieden. Aus<br />

dem Bindemittel wird Formaldehyd abgespalten. Bei großflächiger raumseitiger Verlegung von Mineralwolle<br />

ist es sinnvoll, eine Formaldehydmessung analog der Formaldehydverordnung für Holzwerkstoffe zu verlan-<br />

gen. Nicht verklebte und saubere Mineralwolle lässt sich weiterverwenden oder als Stopfwolle weiterverwer-<br />

ten. Abbruchmaterial wird von den meisten Herstellern nicht zurückgenommen. Mineralwolle enthält durch<br />

die Beigabe des Bindemittels einen organischen Anteil. Eine eindeutige Zuordnung zu Baurestmassen- und<br />

Massenabfalldeponie ist daher erst nach einer Analyse der Stoffgehalte und Eluate des Produkts möglich<br />

398 Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS

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