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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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3.4.5 Abschätzung des zusätzlichen energetischen Aufwandes für eine Temperierung der<br />

Holzbalkenköpfe<br />

Die aktive oder passive Temperierung stellt eine Möglichkeit dar, vor allem für sehr kalte Klimata mit relati-<br />

ven Innenraumluftfeuchten von 50 % und mehr, im Hochwinter trotzdem eine Innendämmung zu realisieren.<br />

Längerfristig ist eine 3-dimensionale hygrothermische Simulation auch zur Auslegung wünschenswert, der-<br />

zeit sind die Rechenzeiten noch nicht ganz praktikabel.<br />

Um trotzdem zu einer Abschätzung der Temperaturverteilung und einer ersten Abschätzung des zusätzli-<br />

chen Energieaufwandes zu kommen, wurde eine stationäre 3-dimensionale Wärme- und Wasserdampfdiffu-<br />

sionsberechnung (in Anlehnung an das Glaserverfahren) aufgesetzt. Dieses besitzt einige gravierende<br />

Nachteile:<br />

§� Der kapillare Wassertransport wird nicht berücksichtigt<br />

§� Das Feuchtespeichervermögen von Baustoffen wird nicht berücksichtigt<br />

§� Konvektive Effekte in den Lufträumen können nicht (oder nur stark näherungsweise durch die<br />

Formulierung von äquivalenten Wärmeleitfähigkeiten und Wasserdampfdiffusionskennzahlen)<br />

abgebildet werden<br />

§� Latente Effekte werden nicht berücksichtigt<br />

Der große Vorteil ist allerdings, dass 3-dimensional relativ rasch Temperaturverteilungen oder ein Konden-<br />

satrisiko abgeschätzt werden können. Dies geschieht für das Kondensatrisiko auf der „sicheren“ Seite. Da<br />

konvektive Prozesse und Leckagen nicht berücksichtigt sind, kann allerdings nicht mit Sicherheit von einer<br />

Berechnung „mit Reserven“ ausgegangen werden.<br />

Daher werden nur einige wesentliche Randbedingungen variiert und auf dieser Grundlage ein Vergleich<br />

zwischen Bestand und einer innengedämmten Konstruktion mit aktiver Temperierung dargestellt. Die Moti-<br />

vation ist die Folgende: Wenn das Temperaturfeld und die relative Feuchte der sanierten Variante (in unse-<br />

rem Fall wird diese grafisch als Dampfdruckdifferenz zwischen Sättigungsdampfdruck und herrschendem<br />

Dampfdruck dargestellt) dem Bestand sehr ähnlich ist, sollte die sanierte Variante ähnliche Sicherheiten<br />

aufweisen wie die Bestandskonstruktion. Nachzuweisen ist im baupraktischen Fall, dass sich auch die rele-<br />

vanten Randbedingungen (Innenraumluftbedingungen, prinzipielle Transportprozesse, Außenklima) nicht in<br />

relevantem Ausmaß ändern. Die Sanierung gleicht der in [Loga 2003] in Wiesbaden beschriebenen:<br />

§� Es wird ein kapillarleitfähiger Dämmstoff aus CaSi eingesetzt.<br />

§� Dieser wird luftdicht an die Bestands-Holzbalkendecke angeschlossen (Putz unterseitig, Holzboden<br />

oberseitig), bestehende Undichtigkeiten in der Decke werden nicht beseitigt.<br />

§� Zwischen dem Deckenhohlraum wird nicht gedämmt<br />

§� Außenseitig wird ein hydrophobierender Anstrich oder Putz angebracht, damit Regenwasser von<br />

außen nicht eindringen kann<br />

§� Wassereintrag durch aufsteigende Feuchte oder Baufeuchte wird ausgeschlossen.<br />

Zusätzlich zur Dämmung werden im Sockel- und Sturzbereich Heizleitungen verlegt, die den Raum auch<br />

beheizen und aus der Denkmalschutzsanierung schon bekannt sind. Der Vorteil dieser relativ einfach durch-<br />

führbaren Sanierung mit komfortablen Wärmeabgabesystem wird mit zusätzlichen Verlusten durch die<br />

156 Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS

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