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PH-HDZplus_822169_PH-Sanierungsbauteilkatalog_Zweite ... - IBO

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Jahresverlauf des Kellerklimas infolge verschiedener Luftwechselraten<br />

Während in den vorherigen beiden Abschnitten Momentaufnahmen der hygrothermischen Zustandsgrößen<br />

in der Konstruktion dargestellt wurden, sollen im Folgenden die Jahresverläufe der Temperatur sowie der re-<br />

lativen und absoluten Luftfeuchte in der Kellerraumluft angegeben werden. Außerdem wird der Verlauf des<br />

Wärmestroms durch die Kellerdecke demonstriert. So lässt sich eine Aussage über die Einflüsse des Au-<br />

ßenklimas auf die Kellerraumluft treffen.<br />

Temperatur und Durchfeuchtung<br />

Vergleicht man die Auswirkungen verschiedener Luftwechselraten auf das Kellerklima, kann man feststellen,<br />

dass die Temperatur der Kellerluft mit zunehmendem Luftwechsel absinkt und dadurch die relativen Luft-<br />

feuchten tendenziell ansteigen (siehe Abb. 21 und Abb. 22). Das Temperaturniveau liegt bei großen Luft-<br />

wechselraten das ganze Jahr unter jenem von gering belüfteten Kellern. Auch im Sommer kann der Keller<br />

durch eine starke Belüftung nicht stärker erwärmt werden als mit einem geringen Luftwechsel. Da weder die<br />

Kellerdecke noch der Kellerboden gedämmt sind, führt die umgebende Speichermasse zu sehr trägen Än-<br />

derungen der Kellertemperatur.<br />

Der Feuchtegehalt der Kellerraumluft wird hauptsächlich von zwei Parametern beeinflusst. Einerseits hängt<br />

er vom Luftwechsel und somit von den äußeren Klimarandbedingungen ab, andererseits spielt die Wech-<br />

selwirkung mit dem Boden und der Konstruktion eine wesentliche Rolle. Diese Abhängigkeiten werden beim<br />

Vergleich von gering und erhöht durchfeuchtetem Mauerwerk (Abb. 21 und Abb. 22) deutlich.<br />

Betrachtet man einen Keller, der sehr schwach belüftet wird, zeigen sich ein gedämpfter, jedoch der Außen-<br />

temperatur folgender Temperaturverlauf und ein über das Jahr ausgeglichener Verlauf der relativen Luft-<br />

feuchte. Dieser ist sehr stark vom Durchfeuchtungsgrad des Mauerwerks bzw. des Bodens abhängig. Aus<br />

diesem Grund wirkt sich bei einem gering durchfeuchteten Mauerwerk bereits ein kleiner Luftwechsel positiv<br />

auf die Feuchtebelastung der Kellerluft aus. Da wenig Feuchte aus dem Boden ausdiffundiert, trocknet die<br />

Kellerluft bereits mit Hilfe von kleinen Luftwechseln bis zu einem bestimmten Grad ab. Bei größeren Luft-<br />

wechseln kann zwar vorerst die Trocknung im Winter gesteigert werden, bei einer weiteren Erhöhung des<br />

Luftwechsels zeigen sich jedoch negative Auswirkungen während der Sommermonate. Ein hoher Luftwech-<br />

sel führt zu einer Befeuchtung der Kellerraumluft, wenn die Außenluftfeuchte über jener im Kellerraum liegt.<br />

Dies ist vor allem im Sommer der Fall und kann bei einem Keller mit geringer Bodenfeuchte zu einem be-<br />

trächtlichen Feuchteeintrag führen. Dieser Fall ist in Abb. 21 dargestellt.<br />

Allgemein kann festgehalten werden, dass bei einem ausreichend kleinen Luftwechsel die Kellertemperatur<br />

zwar auf einem höheren Niveau bleibt, aufgrund des geringen Luftaustauschs wird jedoch weniger Feuch-<br />

tigkeit abgelüftet und der Keller bleibt feuchter als bei hohen Luftwechseln. Der am schwächsten belüftete<br />

Keller mit einer Luftwechselrate von 0,01 pro Stunde weist das höchste Temperaturniveau auf. Betrachtet<br />

man die relative Luftfeuchte dieses Modells, kann man ein vergleichsweise ausgeglichenes aber stark er-<br />

höhtes Feuchteniveau aufgrund des geringen Luftwechsels erkennen.<br />

Die Erkenntnisse der letzten beiden Absätze belegen, dass jeder beliebige Keller durch Lüftung getrocknet<br />

werden kann und dass es einen optimalen Luftwechsel in Abhängigkeit vom Feuchteeintrag aus dem Boden<br />

und dem Außenklima gibt. Die Feuchteabführung durch gezielte Lüftung ist daher eine wesentliche Maß-<br />

nahme zur Verbesserung des Kellerklimas.<br />

58 Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS

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