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7.4 Biologisch bedingte Gefährdungen – Schimmelpilze<br />

7.4.1 Innenraumrelevante Schimmelpilze<br />

Von den über 100.000 bekannten Pilzarten treten 200 im Zusammenhang mit Feuchteschäden auf, davon<br />

lediglich 50 Arten häufig. Nur wenige Arten sind charakteristisch für feuchte Baumaterialien bzw. feuchte<br />

Bausubstanz. (Zwiener 2012)<br />

Art Typische Quelle<br />

Stachybotrys chartarum, Accremonium spp. Zellulosehaltiges Baumaterial, sehr feucht<br />

Phialophora spp., Engyodontium album Feuchter Putz<br />

Aspergillus penicillioides, Aspergillus restrictus,<br />

Eurotium spp., Wallemia sebi<br />

Aspergillus versicolor, Chaetomium spp.,<br />

Trichoderma spp<br />

Zellulosehaltiges Baumaterial, leicht erhöhte Feuchtigkeit<br />

Feuchte Bausubstanz<br />

Tab. 13: Für feuchte Baumaterialien oder Bausubstanz typische Schimmelpilzarten. Tabelle nach Zwiener<br />

(2012, S. 488)<br />

7.4.2 Ursachen für Schimmelpilzbefall im Innenraum<br />

Die Ursache für den Befall von Innenräumen mit Schimmelpilzen ist eine erhöhte Feuchtigkeit im Innenraum.<br />

Diese ist<br />

1. hygrothermisch bedingt, d.h. sie entsteht durch unzureichendes Lüften und/oder Heizen, man-<br />

gelnde Luftzirkulation oder durch Baumängel wie Wärmebrücken<br />

2. bauschadensbedingt, d.h. Bauteile sind z.B. durch aufsteigende Feuchte, Dachleckagen oder<br />

Havarien wie Wasserrohrbruch stark durchfeuchtet<br />

3. und/oder auf zusätzliche Feuchteeinträge wie Wäsche oder Pflanzen zurückzuführen<br />

Neben erhöhter Innenraumfeuchte sind u.a. Raum- und Oberflächentemperatur, Nährstoffangebot, pH-Wert,<br />

Oberflächenbeschaffenheit und die Pilzbelastung im Umfeld Faktoren für das Wachstum und die Verbreitung<br />

von Schimmelpilzen. Bei Bauteildurchfeuchtungen beginnt bei guten Wachstumsbedingungen das<br />

Pilzwachstum bereits 3–7 Tage nach dem Havariefall. Der Zeitfaktor spielt also bei der Schadensbehebung<br />

bzw. -vermeidung ebenfalls eine entscheidende Rolle (UBA 2005).<br />

7.4.3 Wirkungen von Schimmelpilzen auf die Gesundheit<br />

Die gesundheitsgefährdende Wirkung von Schimmelpilzen geht aus den fadenförmigen Zellen (Hy-<br />

phen/Myzelien), den Vermehrungseinheiten (Sporen/Konidien) sowie den Stoffwechselprodukten in/an<br />

Sporen und Myzelien (Mykotoxine) und den mikrobiologisch erzeugten flüchtigen organischen Verbindungen<br />

(MVOC) hervor. Letztere sind als typischer Schimmelgeruch wahrnehmbar und häufig Indikatoren für nicht<br />

sichtbaren Schimmelpilzbefall. Diese Bestandteile und Emissionen der Pilze bewirken insbesondere bei ge-<br />

schwächten Personengruppen wie Allergikern, immunsupprimierten Personen oder Personen mit chroni-<br />

schen Atemwegserkrankungen<br />

1. Sensibilisierungen und allergische Reaktionen wie Asthma, Rhinitis, allergische Alveolitis<br />

Endbericht Haus der Zukunft plus 822 169 <strong>PH</strong> SAN PLUS 599

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